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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
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6 gemahnen: dann erwachen in uns die Bilder der wechselnden Schicksale unseres Volkes an den Ufern dieses Flusses; es ist mehr als ein Erinnern, es ist ein schmerzliches Empfinden, daß diese wechselnden Fluten durch Jahrhunderte mit dem Blute unserer Vorfahren gefärbt waren, die in schweren Kämpfen mit den tapferen Türken fest und treu Wache standen an diesem Grenzflusse der Civilisation. Die Drave behält längs ihres ganzen Laufes an der nördlichen Landesgrenze ein gleichmäßiges Aussehen; rasch dahinfließend, häufig anschwellend und eine Menge Baum- stämme mitführend, dann wieder zu einem sehr niedrigen Wasserstande zurücksinkend, bietet sie keine rechte Gelegenheit zur Schiffahrt, die sich daher, trotz mehrfacher kostspieliger Versuche, nicht recht entwickeln will. Eine große Bedeutung hatte die Drave für die Durchführung einzelner Kriegsoperationen zur Zeit der Türkenkriege, namentlich bei Efsek, das schon von den Römern an diesem wichtigsten Übergangspnnkt ins rechtsseitige Donautiefland gegründet wurde. Die Uferlandschaft ist anfangs nicht sehr mannigfaltig und schön. Erst bei Efsek nimmt der Fluß einen der Save ähnlichen Charakter an und bildet weite Sümpfe, aber auch fruchtbaren guten Ackergrund. Zwischen diesen beiden Flüssen liegt zunächst Zagorje, das liebliche Hügelland, der Stolz Croatieus. Alles, was eine Landschaft an Anmuth bieten kann, ist hier vereinigt: hochstämmige Wälder, schöne Flüsse, heilbringende Quellen, saftige Wiesen, fruchtbare Äcker, treffliche Weinberge, schmucke Dörfer und schöne Herrensitze. Ohne großartig zu sein, sind die Gebirgszüge genügend hoch, um schöne Ausblicke über das Hügelland zu gewähren; ohne besonders fruchtbar zu sein, ist der Boden der Thäler gut genug, um die Arbeit zu lohnen; ohne reich zu sein, ist die Bevölkerung vor arger Noth geschützt — es ist das Land der ausgeglichenen Gegensätze. Von der ersten ausgesprochenen Kessellandschaft Croatiens, von Zagorje, führt ein niedriger Hügelzug an die Grenze des Pozeganer Comitates, um sich hier zu einem ansehnlichen Gebirge zu erheben und dieses schöne Gebiet wie einen Kessel einzuschließen. Das Pozeganer Thal soll einstens, wie die Bevölkerung mit Stolz erzählt, das „goldene Thal" geheißen haben, und es verdient diesen Namen in der That auch heute noch. Mitten zwischen die Draveebene und Saveniedernng hineingelagert, lebte das fröhliche Volk des Pozeganer Thales, durch seine einst schwer passirbaren Berge abgeschlossen, in fast vollständiger Abgeschiedenheit von der übrigen Welt. Hiednrch entwickelte sich bei ihm ein hocheouservativer Sinn und eine starke Gewöhnung an den engen Horizont, ein genügsames und selbstzufriedenes Gemüthsleben, welches Pozega und das ganze Thal zu einem innigen Zusammenleben führte, das geradezu sprichwörtlich war. Jetzt ändert sich das rasch, da die Eisenbahn auch dieses stille Thal mit der Welt verbunden hat.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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