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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
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42 Nur die stark befestigten Inseln Lesina und Lagosta mußten wirklich erobert und die Nareutauer unterworfen werden. Unter den oben geschilderten Umständen allein ist es begreiflich, daß der Doge von Venedig ohne eigentlichen Krieg Herr der wichtigsten Punkte Croatiens werden konnte, unter der Herrschaft des Sohnes eines Königs, der iiber eine bedeutende Land- und See- macht verfügte; unter solchen Voraussetzungen ist es denkbar, daß ein allgemeiner Abfall stattfand und Scharen croatischen Landvolkes und lateinischer Städter sich den Venetianern anschlössen, um unter der Fahne des heiligen Marens gegen den eigenen König zu kämpfen. Svetislav Suriuja empfing in Trau (Trogir) den venetianischen Dogen feierlich und gab seinen Sohn nach Venedig zur Erziehung. Einige nahmen an, daß er selbst als Herrscher auftrat. Sicher ist es, daß Drzislav zunächst noch in einem Theil des Landes die Herrschast behielt und daß Snrinjas Sohn Stefan mit Hicela, der Tochter des Dogen, vermählt, den croatischen Thron bestieg. Wenn auch der Erfolg des Eroberungszuges Peter Orfeolos II. zunächst kein dauernder war, so blieb dieses Ereigniß doch für die Zukunft Venedigs von großer Bedeutung, da es der erste Schritt zur völligen Eroberung Dalmatiens und der wichtigsten Theile Croatiens war. Der Doge von Venedig fügte seinem Titel die für uns folgenschweren Worte bei: „und von Eroatien und Dalmatien", welches Recht ihm im Jahre 1085 vom Kaiser Alexius I. Comueuus bestätigt und im Jahre 1101 von König Koloman mit einer Rechtsvcrwahrnng gebraucht wurde. Nach den Steuerfassionen der Inseln Arbe, Veglia und Ossero zu urtheilen, waren die direeten Giebigkeiten, welche Venedig forderte, nicht groß: 15 bis 40 Marderfelle oder etwas Seide, aber die indireeten Lasten waren äußerst drückend. Die Venetianer verdrängten die Einheimischen in Stadt und Land aus allen Stellen, und zwar nicht nur aus den wichtigen, führenden, sondern selbst ans den untergeordneten der inneren Verwaltung. Es wird berichtet, dass Otto Orseolo in Ragusa, sein Sohn in Spalato, Domenico Polano in Trau (Trogir), Johannes Eomano in Sebenico (Sibenik), Vital Michel in Belgrad als Comites eingesetzt worden seien, so daß das leichterworbene Land ein Ausbeutungsobject des venetianischen Adels wurde. Aber auch der Staat begnügte sich nicht immer mit den geringfügigen Abgaben, sondern hob in den späteren Jahrhunderten eine schwere Blutsteuer ein, denn die Croaten wurden als Seesoldaten und Matrosen im ganzen Mittelmeer auf den zahllosen Schiffen verwendet, die aus dem Holz der croatischen Wälder gebaut wurden. Einer unverbürgten Nachricht zufolge hätte Eroatieu damals mit Erfolg eine freundschaftliche Annäherung an Ungarn gesucht. Eine Legende erzählt, daß Kriesimirs II. (um 1030) Tochter mit Emerich, dem Sohn des heiligen Stefan vermählt werden sollte. Diese Annahme hätte der politischen Lage wohl entsprochen.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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