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Meeresküste vor, weil er auf die Nachricht hin, daß ein Volk die Grenzen seines Reiches
überschritten habe, nach Ungarn zurückkehrte." Das Lkronicon pietuin Vinckobonense
aus dem XIV. Jahrhundert, das Johann de Thuröcz fast ganz seinem Werke einverleibt hat,
und das aus älteren Quellen schöpfte, berichtet: „Ladislaus war der Erste, der Dalmatien
und Croatien seiner Monarchie für immer unterwarf (jure perpetuo sudjuMvit).
Als nämlich König Zolomerns kinderlos starb, rief dessen Witwe, eine Schwester des
Königs Ladislaus, da sie seitens der Feinde ihres Mannes vielfachen Angriffen ausgesetzt
war, ihren Bruder im Namen Jesu Christi zur Hilfe. Der König nahm für die ihr
angethanen Beleidigungen schwere Rache und stellte ihre Herrschaft über Croatien und
Dalmatien wieder her. Diese Länder unterstellte die Königin später seiner Herrschaft.
Dies that aber der König nicht aus Habsucht, sondern weil nach königlichem Recht ihm
die Erbschaft gebührte, da König Zolomerus mit ihm im ersten Grad verschwägert war
und keinen Leibeserben hatte."
Im Jahre 1093 errichtete Ladislaus auf den Rath des Erzbischoss von Gran,
Acha, des Erzbischofs von Bäcs, Fabian, des Bischofs von Veszprim, Cosmas, des
Palatins Gynla, des Sümeger Gespanns Grab und anderer Edlen, wie es eine Urkunde
des Agramer Bisthums aus dem Jahre 1134 bezeugt, in Agram ein Bisthum, an dessen
Spitze er den Böhmen Dnch stellte, der seine Gehilfen aus dem Sümeger und Zalaer
Eomitat bekam.
Eine Urkunde des Archives zu Zara berichtet: „Im Jahre der Fleischwerdnng
unseres Herrn Jesu Christi 1091, zur Zeit des Kaisers Alexius in Coustantinopel, zur
Zeit, als Bladislav, König der Pannonier, in das Königreich Croatien eindringend, den
Herrn Älmos, seinen Neffen in diesem (Königreiche) als König einsetzte." Älmos blieb
nicht lange im Lande. Nach dem Tode des Königs Ladislaus (f 1095) scheint er das
Land verlassen zu haben, worauf wieder schwere Kämpfe und Wirren entstanden.
Auch für die nun folgenden Ereignisse wollen wir den Text der Quellen übersetzen
und einfach mittheilen. Der Archidiaeonus Thomas berichtet: „Nach dem Tode des Königs
Ladislav folgte ihm Koloman in der Herrschaft. Dieser, ein gewaltthätiger Mann,
beschloß, das ganze Land bis zu dem dalmatinischen Meere zu unterjochen. Er kam mit
einer großen Heeresmacht und erwarb (optmuit) den übrigen Theil Slavoniens, der dem
König Ladislaus verwehrt blieb. So drang er (Koloman) bis an das Meer vor und
oceupirte (oceuparst) die küstenländischen Städte. Zuerst kam er vor Spalato an, bat
friedlich, die Stadt möge sich gutwillig seiner Herrschaft unterwerfen und sich nicht der
Gefahr des Unterganges aussetzen. Die Spalatiner rüsteten sich zur Gegenwehr, worauf
die Umgebung der Stadt verwüstet und ausgeplündert wnrde. Die Spalatiner gaben
nicht nach. Neue Verhandlungen. Endlich, nachdem die Spalatiner unter sich Rathes
Croatien und Slavonien. 4
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kroatien und Slawonien, Band 24
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Kroatien und Slawonien
- Band
- 24
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1902
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.19 x 22.65 cm
- Seiten
- 630
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch