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über die Tataren bei Arbe, ferner die angeblichen Heldenthaten der sirmischen Brüder
Kres, Kupisa und Rak. Alle diese Berichte beruhen auf falschen Urkunden. König Bsla
verlor während seines Aufenthaltes in Dalmatien zwei Kinder, deren Leichen noch jetzt
im Baptisterium zu Spalato ruhen. Die große Zahl von Privilegien, welche Bela IV.
aus Dankbarkeit für die Verdienste und hingebungsvolle Treue des croatifchen Volkes nach
dem Abzug der Feinde in Croatien vertheilte, trug sehr viel zur Entwicklung des Städte-
wesens bei; auch ein Theil von Agram, Gric, das ist die befestigte Bergstadt (der Möns
Grecensis), wurde damals, 16. November 1242, eine königliche Freistadt.
von den Anjou bis zur Neuzeit.
Zur Zeit des letzten Ärpäden, Andreas des Venetianers (1290—1391), der
seine Mutter Tomasina Morosini zur Herzogin von Slavonien und seinen Oheim Albertino
Morosini zum Herzog (mit dem Sitz in Pozega) ernannte, erwarben sich die neapoli-
tanischen Könige aus dem Hause Anjou zahlreiche Anhänger in Croatien, insbesondere
das dem croatischen Uradel angehörige Geschlecht der Subiö, dessen Macht nach dem
Tatareneinfall durch königliche Privilegien bedeutend zugenommen hatte. Andreas III.
verlieh im Jahre 1293 das Banat des Küstenlandes (Croatien, Dalmatien) dem Paul
Subic als erbliche Würde.
Karl Robert von Anjou (1300—1342) landete im Jahre 1300 noch zu König
Andreas Lebzeiten in Spalato und gewann sich sofort bei Croaten und Ungarn eine
mächtige Partei. Er erwarb nach vielen Kämpfen, und zwar mit Hilfe einiger Geschlechter
in Südungarn und Croatien, sowie mit Hilfe des Papstes, das Königreich Ungarn.
Es ist dies das historische Zeitalter, wo die croatisch-slavonischen Geschlechter als
Vorkämpfer der Stephanskrone eine entscheidende Rolle spielen. Ban Pau l Subiö
und sein Sohn Mladen unterwarfen im Jahre 1312 einen Theil des bosnischen
Banales und kämpften auch mit den Venetianern um den Besitz von Zara
(1311 —1313). Aber durch Mladens Übereilung gingen alle dalmatinischen Städte an
Venedig verloren. Als sich hierauf die Babonic, Kurjakovtt und andere Edelleute gegeu
Ban Mladen erhoben, wurde dieser im Jahre 1322 durch König Karl Robert im Lager bei
Knin gefangen genommen und nach Ungarn abgeführt. In den Wirren, die nach Mladens
Fall entstanden, verlor Karl Robert den größten Theil Croatiens und Dalmatiens. Den
Kern des alten Reiches mit der Stadt Knin besaß der mächtige Oligarch Nelipic, während
die Peripherie in die Hände des bosnischen Herrschers und der Venetianer fiel.
Karls Sohn, Ludwig I. der Große (1342—1382) trachtete während seiner
ganzen Regierung die Macht der Magnaten zu brechen und die Venetianer aus den
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Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kroatien und Slawonien, Band 24
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Kroatien und Slawonien
- Band
- 24
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1902
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.19 x 22.65 cm
- Seiten
- 630
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch