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eingekerkert; Elisabeth wurde dort im Jänner des Jahres 1387 vor den Augen ihrer
Tochter erdrosselt und ihr Körper in den Burggraben geworfen, Maria hingegen im Juni
desselben Jahres von den Venetianern und Johannes Frankapan befreit. Die Partei
des Königs Ladislaus von Neapel fand anch die Unterstützung des bosnischen Königs
Tvrtko I. und des serbischen Fürsten Lazar. Die Bosnier eroberten bei dieser Gelegenheit
einen großen Theil Dalmatiens und viele Theile Croatiens. König Ladislaus ernannte im
Jahre 1391 die bosnischen Wojvoden Hrvoje und dessen Bruder Buk Vukcic Hrvatiniö
zu Banen Croatiens und den Johann Horvät zu seinem Generalviear in Ungarn. Aber
König Sigismund behielt im Jahre 1394 mit Hilfe des jüngeren Nikolaus von Gara die
Oberhand über seine Gegner. Er belagerte Knin, Johann Horvät wurde bei Dobor in
Bosnien besiegt und der bosnische König Dabisa mußte die Oberhoheit Sigismunds
anerkennen. Die Erzählung Thuroczys von der grausamen Tödtuug Johann Horvats in
Fünfkirchen beruht nicht auf historischer Wahrheit; wie Urkunden beweisen, ist Johann
Horvät aus der Schlacht unverletzt entkommen. Nachdem König Sigismund bei
Nicopolis, September 1396, durch die Türken aufs Haupt geschlagen worden, veranstal-
tete die neapolitanische Partei neuerdings einen Aufstand, an dessen Spitze die General-
statthalter des Königs Ladislaus, Stefan Lackovic (Laezkfi) von Csakathnrn (croatisch
Cakovac, ungarisch Csäktornya) und Stefan von Simontornya standen. Aber
Sigismund hat nach seiner Rückkehr aus Nicopolis im Jahre 1397 diesen Aufstand
schnell unterdrückt. Lackovic wurde auf dem „blutigen" Landtage zn Kreuz (croatisch
Krizevci, ungarisch Körös) in König Sigismunds Gegenwart ermordet und seine und seiner
Anhänger Güter wurden confiscirt. Sigismund schenkte bei dieser Gelegenheit dem Grafen
Hermann von Cilli die Burg Warazdin und Zagorje und legte damit den Grundstein
zur späteren Macht des Geschlechtes der Cilli in Croatien. In Sirmien bekamen die
Despoten von Serbien, Stefan Lazareviö und Georg Brankovic, von Sigismund
viele Güter und Städte, namentlich Semlin (croatisch Zemnn, ungarisch Zimony), Kulpin
(heute Kupinovo) an der Save, Mitrovica, Slankamen und Berkasovv (Berekszo). Als
kurze Zeit darauf (28. April 1401) König Sigismund in Ofen durch die aufrührerischen
Magnaten unter Führung des Palatins Detrik Beb ek uud seines Bruders Emerich, beide
früher Bane von Croatien, gefangen genommen und auf die Burg von Siklös abgeführt
wurde, erhob sich die neapolitanische Partei in ganz Ungarn. König Ladislaus kam im
Jahre 1403 persönlich nach Zara, wo er durch den Erzbischos von Gran zum König von
Ungarn gekrönt wurde (es war die letzte Königskrönung auf kroatischem Gebiete), aber
das Schicksal seines Vaters wirkte auf ihn so abschreckend, daß er jedem ferneren Vor-
dringen entsagte, worauf König Sigismund diese Länder leicht wieder eroberte. König
Ladislaus verkaufte im Jahre 1409 Zara nebst Umgebung und seinen Anspruch auf
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Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kroatien und Slawonien, Band 24
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Kroatien und Slawonien
- Band
- 24
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1902
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.19 x 22.65 cm
- Seiten
- 630
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch