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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 74 -
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74 die Gegenreformation sehr rasche und große Erfolge aufzuweisen hatte, so beruhte dies vor Allem darauf, daß die protestantische Bewegung ihre Stütze zunächst bei den mißliebigen Feudalherren fand, so daß das Volk schon darum der Lehre mit Mißtrauen begegnete; überdies war sie ihm kein dringendes Bedürfniß, denn die Geistlichkeit war beliebt und der katholische Gottesdienst fand wenigstens in einigen Gegenden in der nationalen Sprache statt. Ein großer Theil der kroatischen Stände widersetzte sich übrigens energisch der Einführung der protestantischen Lehre in unserem Lande. Im Jahre 1609 kamen scharfe Gesetze gegen die Protestanten zustande. „Einen protestantischen Pastor kann Jedermann nach Belieben verhaften und dem Ban oder Bischof vorführen, und wenn es nicht anders sein kann, kann er ihn auch tödten. Die Einführe? der Protestanten und Überschreiter dieses Gesetzes haben öffentlich schwer bestraft zu werden." In Agram wurden die Jesuiten eingeführt, welche hier 1628 ein Eollegium und 1669 eine Akademie begründeten. Im Jahre 1649 wurde gesetzlich die katholische Religion zur einzig anerkannten in Croatien erklärt und den Protestanten der Eintritt in Eroatien verweigert. Die kroatischen Stände hielten an diesem Gesetze bis 1848 fest. Am längsten erhielt sich der Protestantismus auf der Murinsel und auf dem einstens türkischen Gebiet in der Umgebung von Effek. Zu Ende des dreißigjährigen Krieges und während der Kriege mit Georg Räkoczi thaten sich zwei gräfliche Brüder von Zrin, Urenkel des Szigether Helden, hervor. Sie bekleideten nach einander dieBanalwürde von Croatien, und zwar Nikolaus 1647—1664 und Peter 1665—1670; beide waren tapfere Männer, die sich auch mit Literatur beschäftigten. Während der Türkenkriege zur Zeit Kaiser Leopolds I. erwarben sie sich durch ihren Heldenmuth bei Essek, Fünfkirchen, Kanizfa n. f. w. einen europäischen Ruf; beide bewarben sich aber trotzdem umsonst um das Greuzgeueralat in Karlstadt. Der beschämende Friede von Vasvär am 10. August 1664 bewirkte große Unzufriedenheit in Ungarn und Croatien. Graf Nikolaus von Zrin wurde noch in dem- selben Jahre bei seiner Burg Csakathurn auf der Jagd durch einen wilden Eber getödtet. Graf Peter von Zrin, der jetzt Ban von Croatien wurde und seine Tochter Helene am 1. März 1666 mit dem jungen Fürsten Franz Raköczi vermählte, verband sich mit den ungarischen Unzufriedenen, namentlich mit dem Palatin Franz Wesselenyi. Am 5. April 1666 schlössen die Verschworenen zn Stubnya ein feierliches Schutz- und Trutzbüuduiß: „daß sie nach den Gesetzen, der Constitution und den von den Königen erhaltenen Privi- legien Ungarn und seine Nebenländer erhalten und vertheidigen werden bis zum letzten Blutstropfen". Später gesellte sich der Judex Curiae Franz Nädasdy nebst anderen ungarischen Großen zu ihnen, und 1667 schloß sich ihnen sogar der Präsident der steiri- schen Stände, Graf Erasmus Tatteubach an. Allein die Verschworenen wußten selbst
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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