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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 86 -
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86 Diese Reihe von Privilegienertheilungen und Erneuerungen hat also, mit Rücksicht auf das allgemeine Staatsinteresse die Tendenz, immer weniger extensiv zu werden. Die von den Serben gestellte Forderung hinsichtlich ihrer vollen Kirchenautonomie bedingt die Ausübung der freien Wahl des Kirchenoberhauptes. Dieses ihnen gesetzlich zuerkannte Recht haben sie immer ungehindert ausgeübt. Die Cultusverhältnisse der orthodox-orientalischen Serben wurden von staats- wegen durch die ungarischen Gesetze: XXVII. Gesetzartikel vom Jahre 1790—1791 und XX. Gesetzartikel vom Jahre 1868, sowie den kroatischen Gesetzartikel vom 14. Mai 1887 geregelt. Die serbischen National-Kirchencongresse haben in der Ausübung ihrer auto- nomen kirchlichen Rechte specielle Statuten und Normen geschaffen. Um die Serben zur regeren Theilnahme an der Vertheidigung des Reiches anzu- spornen, stellte der König im Jahre 1526 die Würde des serbischen Despoten in der Person des Stefan Berislavic (Beriszlö) wieder her. Stefan Berislaviö führte den Despotentitel kaum ein Jahr lang, da gleich im nächsten Jahre Jovau Ceruovic sich zum Despoten der Serben proclamirte, indem er das Recht dazu aus seiner angeblichen Verwandtschaft mit der serbischen Despotin Angelina, Gattin des Stefan Brankovic, herleitete. Die Serben erkannten ihn gerne als Despoten an, um nur diese althistorische Würde hergestellt zu sehen. König Ferdinand bestätigte Jovan, der von den Serben gewöhnlich „Car Jovan" genannt wurde, als Despoten und „über- trug ihm die Herrschaft über die Serben in den südlichen Grenzgebieten des Königreichs Ungarn". Der Zeitgenosse Jovans, Chronist Georgias Sirmiensis, schreibt: „Den Ungarn flößte Car Jovan einen größeren Respect ein, wie der eigene König." Car Jovan kämpfte in Ferdinands Diensten gegen Johann von Zäpolya und errang mehrere Siege über ihn, wurde aber schließlich besiegt und getödtet. Noch ein zweites Mal tritt uns in der Geschichte eine kräftige Gestalt in Georg Brankovic entgegen, dessen romantische Schicksale hart, aber unvermeidlich waren, da es der Ceutralgewalt bei ihrem Streben nach Einheitlichkeit des Staates und im Erwägen der Möglichkeit der Einverleibung des befreiten Königreiches Serbien klar geworden war, daß dieser'Titel, von einem thatkräftigen Manne geführt, Gefahren für jene Einheit birgt. Die Reformen der Königin Maria Theresia berührten auch die Serben. Maria Theresia hatte mit Rücksicht auf die Dienste, welche die Serben im österreichischen Erb- folgekriege geleistet hatten, die ihnen gewährten Privilegien neuerdings bestätigt und, ihrem Wunsch nach administrativer Selbständigkeit wenigstens theilweise nachgebend, im August 1745 eine besondere Hofcommission eingesetzt, welche die Angelegenheit derselben nach einheitlichen Grundsätzen in unparteiischer Weise erledigen sollte. Im August 1747 wurde
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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