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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 94 -
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94 folgenden Versen, welche in wörtlicher Übersetzung den eigentlichen Gedanken nicht ausdrücken können, da im Deutschen „die" Sonne weiblichen Geschlechtes ist: „Gestern stieg der Sonnenheld (sunee) traurig auf und ging trübe zur Ruhe. Niemand wagt ihn um den Grund zu fragen, außer seinem Schwesterchen Jelica. Diese fragt: Du lieber leuchtender Sonnenheld («Ai-Hnno sunce), warum stiegst du traurig auf und gingst so trüb zur Ruhe? Ihr Bruder antwortet: Bei Gott, mein Schwesterchen, wenn du mich fragst, so will ich dir die Wahrheit sagen. Gestern Abends trank ich Wein mit den Türken, gerieth in Streit und erschlug des Pascha Sohn. Nun verlangt der Pascha zur Sühne meinen Kops, ich aber habe keinen Kopf, den ich zur Sühne geben könnte, darum war ich traurig beim Aufgang und ging trübe unter." Nodilo vergleicht die fest umrissene Plastik in diesem Gedichte mit den vagen und wirren Angaben von Daten in den eigentlich historischen Epen und folgert daraus, daß es alten mythologischen Ursprunges sei. Er vergleicht diese Gattung unserer Volkslieder mit der Mahabharata und Ramayana, während er die Heldenlieder der Rigveda an die Seite stellt. Auch in den Sagen und Märchen, sowie im Volksaberglauben findet Nodilo eine reiche Quelle für die Erkenntniß der Urreligion unseres Volkes. Sagen. Bezüglich der Sagen müssen wir ebenfalls auf das in diesem Werke Gesagte hinweisen. Die gelehrte Behandlung des vorhandenen Materiales ist noch in Vorbereitung. Die südslavische Akademie der Wissenschaften hat das folkloristische Material zu sammeln und zu sichten begonnen, auch liegt schon manche sehr verdienstvolle Bearbeitung vor, aber eine populäre Zusammenfassung könnte der Gefahr noch nicht entgehen, oberflächlich und mangelhaft zu erscheinen. Familienleben. Der Gatte ist nicht nur dem Namen nach das Oberhaupt der Familie; er übt auch eine wirkliche und anerkannte Autorität im Hause aus. Das Abhängigkeitsverhältniß der Frau ist stärker ausgeprägt, als bei anderen Völkern. Immer- hin erleidet dieser allgemein gehaltene und im Großen und Ganzen auch richtige Satz verschiedene Modifikationen, je nach den verschiedenen Gegenden, in denen unser Volk lebt. Im Küstenlande, wo der Mann meist auswärts weilt und die Frau sich inzwischen durch eigene schwere Arbeit selbst erhalten und dem Hause vorstehen mnß, entwickelt sich eine größere Selbständigkeit der Frau; in anderen Gegenden, besonders an der unteren Save, herrscht die Unsitte, daß die auffallend schönen Bauernmädchen, nachdem sie sehr viele Lebenserfahrungen gesammelt haben, im sechs- oder siebenundzwanzigsten Lebensjahre sechzehnjährige Bursche heiraten. Es ist begreiflich, daß den schönen, stattlichen, abgeklärten und gesetzten Weibern diese grünen Jungen nicht imponiren und die eheherrliche Autorität erst dann beginnt, wenn der halbwüchsige Junge zum stattlichen Manne herangewachsen, seine Ehehälfte aber zum ältlichen Weibe eingeschrumpft ist. In der
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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