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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 127 -
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127 eingedrungen war, so haben wir in dieser Schrift Dokumente juristischen und historischen Inhaltes aus sehr früher Zeit. Älter als das Statut der Insel Veglia (Statut c»tc>kn Xrka aus dem Jahre 1388) und als das Statut von Poljica ist das berühmte Sta tut von Viuodol (aus dem Jahre 1288). Daß auch königliche Kanzleien sich, in den croatisch geschriebenen Documenten, der glagolitischen Schrift bedienten, dafür liefern uns von König Matthias (1463) und König Ferdinand (1527) unterschriebene Urkunden genügende Beweise. Von den mittelalterlichen Romanen wurden bei den Croaten sehr viele abgeschrieben und gelesen, so der Alexanderroman, die Erzählung von Troja, die Legende von der heiligen Katharina, die Lehre des klugen Akir :e. Die Alexandreis kam zu uns nicht, wie die böhmischen und polnischen Roman-Cyelen zu den Böhmen und Polen, die sie aus dem Lateinischen und Deutschen erhielten, sondern aus dem Byzantinischen und gewann einigen Einfluß auf die traditionelle croatische Literatur. Den croatischen Kirchenbüchern, sowie der glagolitischen Schrift, in der diese Bücher abgefaßt waren, ist im XIV. Jahrhundert ein bedeutenderes Loos zu Theil geworden. Karl, Graf von Mähren und späterer römischer Kaiser, erbat von Papst Clemens VI. das Privilegium, daß auch in Böhmen der Gottesdienst in slavischer Sprache abgehalten werden dürfe. Der Papst willigte ein (1346), doch unter der Bedingung, daß die Messe im ganzen böhmischen Reiche nur an einem einzigen Orte in slavischer Sprache gelesen werden solle. Ein Jahr später erbaute der genannte Fürst in Prag ein Kloster zu Ehren der Beschützer des Königreiches Böhmen, der Heiligen Hieronymus, Cyrillus, Methodius, Adalbert und Prokopins. In diesem Kloster sollten die Priester den ganzen Gottesdienst in slavischer Sprache abhalten. Die ersten Mönche des neuen Klosters waren croatische Glagoliter vom Benedictinerorden und brachten die Kirchenbücher in croatisch-slavischer Sprache mit. Die croatisch-glagolitische Schrift stand im Kloster zu Emaus in großen Ehren und wurde sorglich gepflegt. Allein die Herrschaft der slavischen Liturgie in Böhmen dauerte nicht lange. Bald nachher gingen die Mönche zu den Hussiten über und das Kloster verschwand sammt dem croatifch-flavischen Gottesdienste. Aus der Zeit dieses böhmisch-croatischen Glagolitismus stammt der sogenannte l 'exte du saeie, ein glagolitisches Evangelien- buch, auf das bekanntlich die französischen Könige eine Zeit lang ihren Krönungseid in Rheims ablegten. Karl, Cardinal von Lothringen, hatte im Jahre 1574 dieses Evan- gelium, das man sich griechisch (den cyrillischen Theil) und syrisch (den glagolitischen Theil) geschrieben dachte, der Kathedrale zu Rheims geschenkt. Man hielt das Buch für heilig, aber Niemand wußte, in welcher Sprache es geschrieben sei. Als es dann im Jahre 1717 Peter dem Großen vorgelegt wurde, erkannte dieser sofort die cyrillische Schrift, mit der glagolitischen aber wußte auch er nichts anzufangen. Der Erste, der die
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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