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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 128 -
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128 glagolitische Schrift erkannte, war der Engländer Hill im Jahre 1789. Zur Zeit der großen Revolution nahm man dem Buche seinen reichen Einband und der erste Consul befahl die Überreste des Evangeliums in der städtischen Bibliothek zu Rheims auf- zubewahren. Im Jahre 1843 wurde das ganze Evangelium auf Kosten des Czaren Nikolaus in einigen Exemplaren veröffentlicht; das Vorwort zu dieser Ausgabe schrieb der bekannte Wiener Slavist Kopitar. Auch bei den Polen kam gegen Ende des XlV. Jahrhunderts der slavische Gottes- dienst mittels der kroatischen Glagolica für einige Zeit zur Geltung. Noch gegen 1470 gab es in Krakau croatische Mönche, die sich aber mit dem Verschwinden der Prager Glagoliter ebenfalls verlieren. Im XVI. Jahrhundert kam mit der Reformation in Eroatieu ein neuer Dialect, der kajkavische, als Schriftsprache zur Geltung. Die neue Lehre brachte der kroatischen Literatur einen gewissen Aufschwung. Der Protestantismus scheute die nationalen Idiome nicht, sondern nahm sich ihrer im Gegentheile schon in seinem eigenen Interesse an. In Eroatien speciell bekannten sich gleich am Ansauge die höchsten Würdenträger zur neuen Lehre, unter ihnen Graf Georg von Zriu, der Sohn des Helden von Szigeth. Auf seiner Besitzung zu NedeliZce und später (1570) in Warazdin errichtete er croatische Druckereien zur Ver- breitung von protestantischen Büchern im ca- und kajkavischen Dialect. Von den vielen Büchern, die aus Nedelisöe hervorgingen, wurden die meisten von der jesuitischen Inquisition vernichtet. Der Sohn des genannten Grafen Georg von Zrin, Graf Peter von Zrin, Banus von Eroatien (geboren 1621, gestorben 1671 in Wiener-Neustadt),thatsich alscroatischerSchrist- steller besonders hervor. Im Jahre 1660 erschien von ihm in Venedig die Übersetzung der „Sirene des Adriatischen Meeres", welche ursprünglich sein Bruder Nikolaus ungarisch verfaßt hatte. Die Übersetzung aus dem Ungarischen ist stellenweise hoch interessant, weil der Übersetzer sehr Vieles paraphrasirte und von seinem kroatischen Standpunkte erläuterte. Graf Peter nennt seine Muttersprache die croatische und sagt schon in der Vorrede, daß er „die Thaten des einstigen Helden Ban Nikolaus von Zrin nach dem Ungarischen in unsere croatische Sprache verdolmetschte" (cia ckila vvMökvFa bana niA6asr>je»a ^ririskoAU i? UAarskvFU na liärvaeki nas stumaeil). Graf Peter suchte die croatische Herkunft der Helden von Szigeth zu betonen, und wo im Ungarischen von „unserer lieben Heimat" (mi eäes gesprochen wird, spricht er von »obramdu kärvatska". Selbstverständlich bleiben die Stellen, die schon im Ungarischen die kroatischen Lieder des Szigethvärer Helden hervorheben (nemel^ Iiorvüt 6ävoiit torkal ke2<Zs), auch in der kroatischen Paraphrase unberührt.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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