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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 140 -
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140 Auf der beigegebene», Abbildung des Vorhanges im croatischen Nationaltheater sind sämmtliche Repräsentanten der illyrischen Literatur und Kunst abgebildet. Dargestellt ist in symbolischer Weise die Anknüpfung der illyrischen an die alte Ragusauer Literatur. Rechts sieht man Agram, links Ragusa; Gundulic empfängt die Huldigung der Jllyrier. Als persönlicher Freund Preradovi^'s und sein Kamerad beim Militär dichtete zn derselben Zeit der verdienstvolle Schriftsteller und Patriot Ivan v. Trnski . Der achtzigste Geburtstag des greisen Dichters ist voriges Jahr vom ganzen Volke festlich begangen worden. In seinen unzähligen Liedern ist Trnski sein Leben lang didaktisch geblieben, didaktisch auch in den Liedern an seine Geliebte, indem er ihre Tugenden preist uud mit ihnen alle Töchter seiner Nation schmucken möchte. Mit seinem bekanntesten Bande, den „kriesnice" („Johanniskäfer") kam er der mittleren Schichte des croatischen Leserkreises sehr er- wünscht, zu einer Zeit, wo sich dieser gerade nach leicht faßlichen und warm empfundenen Versen sehnte. Dazu kommen noch meisterhafte Übersetzungen von Puschkins „Eugen Onjegin", Schillers „Lied von der Glocke", Grillparzers „Des Meeres und der Liebe Wellen", Shakespeares „Othello" n. s. f. Trnski kann bezüglich feines Einflusses auf die Entwicklung der croatischen Schrift- und Dichtersprache einigermaßen mit Platen verglichen werden. Auch einige bosnische Schriftsteller fühlten sich zur croatischen Bewegung hin- gezogen, so: Grgo Mart ic , Franjo Jukiö und Martin Nediö. Auch in Dalmatien fand die illyrische Bewegung natürlich eifrige Parteigänger; dagegen stieß die Bewegung und auch der Name, unter dem sie sich vollzog, bei den östlichen Serben, die den großen Umfang der „illyrischen" Ideen nicht verstehen wollten, auf unfreundliche Gegnerschaft. Aus diesem Grunde, aber auch wegen der politischen Konstellation, wurde die Bezeichnung „illyrisch" aufgegeben; ihren Zweck hatte sie durch Herstellung der einheitlichen Schrift- sprache, nachdem die literarische Bewegung in Gang gesetzt war, ohnehin erreicht. Nach einer kurzen Zwischenzeit der politischen Enttäuschungen kam es in der Literatur zu einer erfreulichen wissenschaftlichen und belletristischen Thätigkeit. An die Stelle des novellistischen Dilettantismus unserer „Jllyrier", sowie ihrer mehr oder weniger phantastischen Geschichtschreibung trat ernste belletristische und wissenschaftliche Arbeit. In diese Zeit fällt die Errichtung der „Südslavischen Akademie der Wissen- schaften und Künste" zu Agram. Bevor aber der von Bischof S t roßmayer 1861 auf- geworfene Gedanke ihrer Errichtung zur Ausführung kam, wurde (1864) eine wissen- schaftliche Zeitschrift .knMevnik", unter der Redaction von Racki, Jagiö und Torbar begründet. Die Zeitschrift, die hauptsächlich historisch-philologischen Forschungen gewidmet war, erschien drei Jahre lang auf Kosten der ,Alatica-, bis endlich im Jahre 1867 die Akademie ihre Thätigkeit begann.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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