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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 150 -
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150 das serbische Volksleben, die Volkssprache und die Geschichte des Volkes geschrieben wurde. Das Jahr 1825 brachte die ersten Jahrbücher, denen indeß keine Fortsetzung gefolgt wäre, wenn die „Matiea Srbska" das Unternehmen nicht erhalten hätte. Die serbische „Matiea" wurde im Jahre 1826 durch den Schriftsteller Johann Hadzi^-Svetie gegründet und bezeichnet einen Wendepunkt in der serbischen Literatur. Dieses literarische Institut stellte sich die Aufgabe, neben den Jahrbüchern auch andere Werke zu veröffentlichen, Preise für die Lösung wichtiger Fragen ansznschreiben und sogar eiue serbische Zeitung herauszugeben. Langsam aber unausgesetzt fortarbeitend hat die „Matiea" 200 Bände Jahrbücher und über 150 andere Werke herausgegeben. Das war schou materiell geuommen ein literarischer Nutzen, aber die „Matiea" wirkte auch insofern? wohlthätig auf die serbische Literatur ein, daß unter ihrem Einflüsse junge Talente auflebten uud die Jahrbücher einen Kranz von Namen hoffnungsvoller Schriftsteller zur Geltung bringen konnten. Als Vater der serbischen Literatur jedoch verdient Dosi thens Obradovi^ bezeichnet zu werden; von ihm angefangen läßt sich eigentlich von einer serbischen Literatur reden. Er war der erste, der auf die Volkssprache hinwies uud dadurch die heutige serbische Schriftsprache begründete. Fast alle Schriften Dositej's sind von lehrhafter Tendenz. Aus der Schule Ob> adovie gingen einige namhafte Schriftsteller hervor, so der ans philosophischem Gebiete thätige Paul So la r i c uud der später in Rußland wirkende Professor der Rechte Gregorius Trlaiö. Gleichzeitig mit Obradoviö wirkte der berühmte Historiker Johann Naie, dessen „Geschichte der südslavischen Stämme" zwei Auflagen erlebte und lange Zeit als eine der besten Geschichtsquellen galt, aber leider auch jetzt noch nicht genug gewürdigt wird. Diese und noch andere gleichzeitige Schriftsteller bedienten sich der serbischen Schrift- sprache und Schreibweise. Dositej's Grundsatz war zweifellos richtig, allein er hatte ihn noch nicht praktisch bethätigt, obgleich er der Volkssprache ungemein nahe gekommen war. Diese Aufgabe löste ein Mann, der aus dem Volke hervorgegangen, mit richtigem Blick ermessen hatte, daß uur die reiue Volkssprache im Stande sein werde, die serbische Literatur zum Gemeingut der gesammten Nation zu machen. Das war Vnk Stesanovie Karadzic, ein Autodidakt von vortrefflicher Fassungsgabe und gesuudem Sinne. Die Schönheit der Volkssprache, namentlich aber ihre Reinheit und ihr Wohlklang ermöglichten es Vnk Karadziö, den bereits von Dositej Obradoviö ausgesprochenen Grundsatz endgiltig festzustellen uud zu präcisireu. Gjuro Daniel, ein jnnger Sprachgelehrter, trat für die neue Richtung mit dem ganzen Schatz philologischen Wissens ein nnd verhalf
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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