Seite - 161 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24

161 Agramer Baudenkmäler schwere Schicksale durchgemacht haben und in ganz veränderter und entstellter Gestalt auf uns gekommen sind, so daß sie in neuester Zeit einer gründlichen Restaurirung unterworfen werden mußten. Die Domkirche wurde, nach vorgefundenen Steinmetzzeichen zu urtheilen, wahr- scheinlich von deutschen Baumeistern ausgeführt. Aus älterer Zeit, vom Ende des XIII. oder Anfang des XIV. Jahrhunderts, stammt das Chor mit den niedriger ansetzenden Nikola Masiö: Gartenidylle. Seitenschiffen. Dieser ältere Theil bildet etwa ein Drittel der Kirche. Die vorderen zwei Drittel wurden später im XV. Jahrhundert als Hallenkirche gebildet und ziemlich unschön dem älteren Theil angegliedert. Besonders nach außen ist das Schwerfällige der hohen Seitenschiffe sehr merklich und durch die neue Form des Daches noch hervorgehoben. Im Ganzen macht das Innere der Kirche einen imposanten Eindruck. Gleichzeitig mit dem älteren Theil der Kirche wurden die Sacristei und die Kapelle des erzbischöflichen Palastes gebaut. In der Domkirche fanden sich Spuren einer allgemeinen Polychromirung und undeutliche Reste von Wandmalereien. In der Sacristei wurden am Deckengewölbe und an den Wänden besser erhaltene Malereien entdeckt, die im byzantinischen Stil gehalten sind und aus der ältesten Bauzeit des Domes stammen. Croatien und Slavonien. 11