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Er ist durchwegs in englischem Stil gehalten. Nur vor einem Theile der Gewächshaus-
anlage, die den höchsten Punkt des Gartens einnimmt, liegt ein von Blumenbeeten ein-
gefaßtes, vertieftes Rasenparterre, und an dieses schließen sich westlich, von einem mit
Schling- und Kletterpflanzen umrankten Laubengange eingeschlossen, regelmäßige, mit
Einjährigen, Giftgewächsen und medicinisch verwendbaren Arten bepflanzte Felder, deren
Mitte einige Bassins mit farbenprächtigen Seerosen und anderen Wasserpflanzen ein-
nehmen.
Die übrigen Freilandpflanzen, Bäume, Sträucher und Stauden haben ihre
„Quartiere" auf saftig - grünen, von verschieden breiten Wegen durchschlängelten
Rasenfeldern.
Alpine Pflanzen, Wasserpflanzen, einheimische und fremdländische Culturpflanzen,
wie prächtiges Gemüse, süßes Obst, Ölgewächse, Gespinnst- und Färbepflanzen, Brod-
früchte und manches dergleichen sind entsprechend untergebracht.
Die aus Eisen constrnirten Gewächshäuser bestehen aus neun Abtheilungen, deren
jede eine besondere Pflanzenwelt beherbergt. Außerdem besteht an der Universität ein
pharmakognostisches, ein geographisches und ein mathematisches Institut;
alle mit entsprechenden Sammlungen.
D a s Nationalmuseum. Die Begründung dieses Instituts fällt in die Zeit der
illyrischen Renaissance. Der Gedanke wurde von Dr. Ljudevit Gaj im Jahre 1829
angeregt. Zunächst hatte diese Anregung den Erfolg, daß aus allen Theilen des
Vaterlandes verschiedene Gegenstände eingesendet wurden, die vorläufig in der Rechts-
akademie und bei verschiedenen Vereinen aufbewahrt blieben. Als endlich das Palais des
Grafen Draskoviö angekauft wurde, um darin einige Culturinstitute unterzubringen,
kamen auch die verschiedenen Sammlungen hier zur Aufstellung. Der im Jahre 1850
gegründete „Verein für Geschichte der Südslaven" weckte ein allgemeines Interesse für
das Museum, doch wurde diese Anstalt erst 1866 durch Gesetz zur Landesanstalt erklärt und
ihre Verwaltung der südslavischen Akademie der Wissenschaften anvertraut. Nach Erbauung
des Akademiegebäudes wurde darin auch die historisch-archäologische Sammlung
untergebracht, während die naturwissenschaftlichen Sammlungen im „Narodni dom"
blieben. Im Jahre 1878 wurde die Verwaltung des Museums der Landesregierung
direct unterstellt und später in vier von einander unabhängige Sektionen getheilt,
nämlich die zoologifch-zootomische, mineralogisch-petrographische, geologisch-paläonto-
logische und archäologische. Die Bibliothek des Museums wurde mit der Universitäts-
bibliothek verbunden und auch die botanische Sammlung den Universitätssammlungen
einverleibt. Durch das Gesetz vom Jahre 1893 gelangte das Nationalmuseum in noch
nähere Verbindung mit der Universität, indem die Bestimmung getroffen wurde, daß jeder
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Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kroatien und Slawonien, Band 24
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Kroatien und Slawonien
- Band
- 24
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1902
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.19 x 22.65 cm
- Seiten
- 630
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch