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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 191 -
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191 Kaiser Joseph II. war kein Freund der Gelehrtenschulen; seine Reformen im Unterrichtswesen waren in centralistischein Sinne, mit germanisatorischer Tendenz gedacht und nur darauf gerichtet, ein verwendbares Beamtenmaterial heranzubilden. Das ganze Unterrichtswesen der Länder der Sanct Stefanskrone wurde der Wiener Centralstelle unterstellt. Die Seminare und Convicte wurden aufgehoben, Schulgeld eingeführt und dadurch die Mittel für eine große Anzahl von Stipendien gewonnen. 1784 wurde die deutsche Sprache als Unterrichtssprache in die Gymnasien eingeführt. Diese Reformen wurden 1790 widerrufen. Im Jahre 1795 wurde durch den Schul- revisionsausschuß unter dem Vorsitze Rotterhanns ein neuer Lehrplan für alle Mittel- schulen der Länder der Sanct Stefanskrone eingeführt, dabei aber ebenfalls jedwede Autonomie auf dem Gebiete der Schule ausgeschlossen, da es dem Staate zukomme, über dieselbe eine Art Polizeiaufsicht zu führen. Diese Reform verschärfte den jofephinischen Geist in der Unterrichtsverwaltung, doch war die Unterrichtssprache an den sechselassigen Gymnasien vorwiegend, in den zwei Jahrgängen der Philosophie ausschließlich lateinisch. Die Disciplin war sehr stramm, die Erfüllung der kirchlichen Pflichten wurde streng beobachtet und selbst die Universitätsjugend dazu verhalten; der Besuch von Theatern und Gasthäusern ausnahmslos untersagt. Die Aufsicht erstreckte sich bis auf die Geldmittel, die dem Studenten zur Verfügung standen. Auch diese Reform war eine Ergänzung der politischen Bestrebungen jener Zeit. Die Mittelschulen verblieben zumeist in den Händen der Geistlichkeit, doch wurden im Bedarfsfalle auch Nichtgeistliche als Lehrer zugelassen. Die Convicte wurden wieder errichtet. Seit dem Jahre 1792 war die ungarische Sprache an den Gymnasien in Agram, Warazdin, Essek und Pozega nichtobligater, seit dem Jahre 1834 obligater Gegenstand; an dem Fiumaner Gymnasium wurde sie erst 1848 eingeführt, aber noch in demselben Jahre, wie an allen croatischen Mittelschulen, abgeschafft. Sie wurde erst im Jahre 1894 als facultativ-obligater Gegenstand an den Realgymnasien wieder eingeführt. Der von Exner und Bonitz ausgearbeitete, von Thun im Jahre 1849 eingeführte Organisationsentwurf für die österreichischen Gymnasien und Realschulen kam 1850 auch in Croatien und Slavonien zur Geltung. Im Jahre 1854 wurde die deutsche Sprache Unterrichtssprache; nur am Fiumaner Gymnasium blieb die italienische Sprache als solche bestehen. Im Jahre 1861 wurde mit der Einführung des Croatischen als Unterrichtssprache begonnen, welche Reform bis 1868 an allen Lehranstalten durchgeführt war; im übrigen blieb das österreichische System der Mittelschulen bis auf die neueste Zeit in Croatien unverändert bestehen.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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