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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 192 -
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192 Inzwischen war allerorten das Bedürfniß entstanden, den seit 1850 veränderten Zeitverhältnissen mehr Rechnung zu tragen. Die Realschulen waren seinerzeit eine Concession an das praktische Leben gewesen und mussten neben den classischen Gymnasien einen harten Kampf ums Dasein unter ungünstigen Bedingungen aufnehmen. Sie haben diesen Kampf trotzdem siegreich bestanden. Die auf Errichtung der einheitlichen Mittel- schule gerichtete Bewegung verlangte eine Verschmelzung des Gymnasiums und der Realschule, wobei diese als tonangebend in die Verbindung eintreten sollte. Die croatische Landesregierung hat diese Frage auf Grund des vorliegenden, sehr reichlichen Materials durch eine That vorwärts gebracht. Mit Allerhöchster Entschließung vom 19. September 1894 wurde nämlich die Ein- führung eines neuen Typus der Mittelschule an Stelle der bisherigen Realschule gestattet; es ist dies das croatische Realgymnasium, das mit den österreichischen Realgymnasien nur den Namen gleich hat, sonst aber von ihnen verschieden ist. Die Einführung dieses Schul- typus ist der erste praktische Schritt zur Realisirung der Einheit der Mittelschule. Als Grundlage wnrde die siebenclassige Realschule nach österreichischem Typus angenommen, die auch den Militärrealschulen als Vorbild diente. Das aus ihr heraus entwickelte Realgymnasium unterscheidet sich von den gleichnamigen Anstalten in Österreich dadurch, daß es eine achtclassige Realschule ist, an der für die humanistische Bildung mehr Raum geschaffen wurde. Zunächst wurde auf das Studium der Geschichte und Literatur mehr Gewicht gelegt, dann aber durch facultative Einführung des Lateinischen denjenigen, die sich für das Studium dieser Sprache statt der französischen entscheiden, die Möglichkeit eröffnet, sich an der Universität den juridischen und einem Theil der philosophischen Studien widmen zu können. Diejenigen Schüler, welche die französische Sprache wählen, absolviren eine Schule, die der österreichischen Realschule insofern entspricht, als hier der gesammte Lehrstoff derselben bearbeitet wird, sie aber übertrifft, da die Hinzufügung des achten Schuljahres eine zweckmäßige Erweiterung des Lehrstoffes gestattet. Um den Schülern dieser Mittelschule die Möglichkeit zu eröffnen, auch in Ungarn ihre Studien fortsetzen zu können, wurde parallel mit der französischen und lateinischen Sprache die ungarische als facnltativ obligater Gegenstand eingeführt. Der Schüler dieser Anstalt braucht also vor der fünften Classe noch nicht über seine Zukunft zu entscheiden und ist nicht gezwungen, schon mit dem Eintritt in die erste Classe dies für immer zu thun. Die ersten zwei Classen dieser Anstalt entsprechen vollkommen denen der österreichischen Realschulen, in der dritten Classe beginnt neben den Realschulgegenständen der Unterricht im Latein oder Französisch. In der fünften Classe beginnt der Unterricht in der ungarischen Sprache und in der darstellenden Geometrie.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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