Seite - 197 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24

197 Fachschulen. — Die Agramer Gewerbeschule, verbunden mit einem gut geleiteten Internat, besteht aus mehreren Abtheilungen. Der Unterricht dauert vier Jahre. In den ersten zwei Jahren arbeiten die Zöglinge in allen Werkstätten nach einem bestimmten Turnus, so daß sie in der Bearbeitung des Holzes, Steines und Eisens eine allgemeine Fertigkeit erlangen. Dann treten sie in die Specialwerkstätten ein um das Schlosser-, Tischler-, Steinmetz-, Bildhauer- oder Decorationsmaler-Hand- werk zu erlernen. Als Lehrer wirken Volksschullehrer für den theoretischen Unterricht, Rückansicht des neuen Gymnasiums mit Spielplatz in Agram. Fachmänner, namentlich Architekten, Bildhauer und Maler, für den Fachunterricht, und Handwerker als Werkmeister in den Lehrwerkstätten. Im Schuljahr 1898/99 hatte die Anstalt 133 Zöglinge. Sie sind nniformirt nnd werden auch zu militärischen Übungen angehalten, so daß sie beim Abdienen ihrer Militärpflicht meist sehr bald zu Uuter- ossicieren avanciren. Die mit der Gewerbeschule verbundene Baum ei st er schule ist den Anstalten dieser Art in der übrigen Monarchie nachgebildet. Viel Gewicht wird darauf gelegt, daß die Schüler neben dem theoretischen Studium auch auf dem Bauplatz praktisch arbeiten. Die Schule hat auch eine Abtheilung zur Heranbildung von Maurermeistern, Bauaufsehern und Banpolieren.