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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 198 -
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198 Mit der Gewerbeschule ist ein Kunstgewerbemuseum verbunden, das jetzt infolge von Neuordnung und Umgestaltung seit längerer Zeit geschlossen ist. Die Samm- lungen nationaler Hausindustrie sind darin sehr ansehnlich. Das Museum befindet sich in einem besonderen, zu diesem Zweck erbauten Theile des Gewerbeschulgebäudes. Die Mädchenfachschnle in Agram ist in ihrer Art eine Mnsteranstalt, da an ihr das Princip durchgeführt wurde, daß sie ihre Schülerinnen erwerbsfähig machen soll. Das Hauptgewicht wurde demnach auf die Schneiderei, Weißnäherei und Putzmacherei gelegt. Die Kunstgewerbeabtheilung für Teppichweberei, Stickerei und Malerei wird zwar auch sehr gut geleitet und gerne besucht, sie steht aber doch in zweiter Reihe. Die Haushaltungsabtheilung ist noch nicht im Gange. Als Vorbereitung für eine weibliche Handelsschule, welche geplant wurde, ist mit der Mädchengewerbeschnle ein Unterreal- gymnasium ohne Latein verbunden, das sehr starken Zuspruch hat. Die Mädchenfachschule hatte im Schuljahr 1898/99 600 Schülerinnen und wird von Fräulein Clotilde Cvetisic vortrefflich geleitet. Die Anstalt hat ihr eigenes, auf Landeskosten erbautes Gebäude, und die Stadt Agram trägt den größten Theil der Kosten für die Erhaltung derselben. Die Mädchenfachschule im Kloster der Barmherzigen Schwestern zu Agram legt das Hauptgewicht auf das Kunstgewerbe, besonders auf Stickerei; die prachtvoll gearbeiteten Meßgewänder dieser Anstalt haben auf Ausstellungen vielfach gerechtes Auf- sehen erregt. Die ehrwürdige Schwester Xaveria ist eine Künstlerin. Außer diesen beiden Mädchengewerbeschulen bestehen im Lande noch 19 Mädchen- fachschulen, in denen zumeist nur die Schneiderei gepflegt wird. Kleinere Fachschulen. — Man hat es versucht, die im Lande vorhandenen Keime einer Hausindustrie durch Fachschulen zur Ausbildung zu bringen. Diese Action ist als gescheitert anzusehen. Die Erzeugnisse unserer nationalen Hausindustrie sind eigentlich nur Formen des Hausfleißes, da von einer Hausindustrie nur dort die Rede sein kann, wo die Arbeiter zwar zu Hause arbeiten, aber für eine bestehende Großindustrie, sei diese das Unternehmen eines Einzelnen oder einer Gemeinde. Eine solche mercantile Organi- sation, die allein geeignet ist, eine Hausindustrie zu schaffen und zu erhalten, kann durch Fachschulen nie und nirgends ersetzt werden. Wo solche Fachschulen sich auch erhalten haben, konnten sie doch keine Hausindustrie schaffen, ja nicht einmal den Verfall der sogenannten nationalen Hausindustrie aufhalten. In Eroatieu und Slavonien wurden in Essek, Peterwardein, Semlin, Jasenovac, Krapina und Samobor Korbflechtschulen, in Semlin, Altgradiska, Maria Bistrica, Gospiö und Otocac Holzschnitzereischulen, in Ognlin eine Uhrmacherschule und in Martine! eine Teppichwebeschule eingeführt, aber fast alle diese Schulen sind
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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