Seite - 215 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Bild der Seite - 215 -
Text der Seite - 215 -
215
sondern auch andere große Gebiete der Monarchie heimgesucht haben. Der Ausfall dieser
Jahre wurde aber bald wieder ersetzt. Im Zeitraume 1880 bis 1890 erreicht die
durchschnittliche jährliche Zunahme mit 1 43 Procent ihr Maximum, hinter dem aller
Voraussicht nach auch die Ergebnisse der Jahre 1890 bis 1900 nicht weit zurück-
bleiben dürften.
Über die Ergebnisse der natürlichen Bevölkerungsbewegung liegt nun schon für
einen Zeitraum von über 25 Jahren eine Reihe von ununterbrochenen verläßlichen
Beobachtungen vor. Nach diesen ergeben sich in fünfjährigen Durchschnitten folgende
Zahlen der Lebendgeborenen, Gestorbenen, des Geburtenüberschusses, sowie der Trauungen:
1875—1879 1880—1884 1885—1889 1890-1894 1895-1899
Trauungen 19.588 21.277 19.945 20.804 20.777
Lebendgeborene 83.935 85.647 95.378 92.399 96.271
Gestorbene 69.027 62.497 62.606 75.707 70.545
Geburtenüberschuß 14.908 23.150 32.772 16.692 25.726
Auf je 1000 Bewohner:
Trauungen 1071 1102 9 56 939 892
Lebendgeborene 4591 4436 4573 41 74 4131
Gestorbene 37 75 3237 3002 3419 3027
Geburtenüberschuß 816 1199 1571 755 1104
Im Zusammenhang mit dem Rückgange der noch zu Beginn des ganzen Zeitraumes
ausnehmend hohen Trauungsfrequenz hat in neuerer Zeit auch die Geburtenhäufigkeit,
ebenso wie in Ungarn, etwas abgenommen. Beide Erscheinungen würden sich für Croatien
und Slavonien mit einer Reihe von wenig befriedigenden Ernten, mit der schweren
Krise, die den Weinbau betroffen hat, dann mit der fortschreitenden Auflösung der die
Trauungsfrequenz zweifellos fördernden Hanscommunionen, der höheren Lebenshaltnng
der Bevölkerung und den temporären Auswanderungen ganz gut erklären lassen. Es soll
jedoch ausdrücklich hervorgehoben werden, daß sich gerade in den letzten Erhebungsjahren
die Zahl der Lebendgeborenen und der Trauungen wieder so beträchtlich gehoben hat,
daß die Annahme einer constanten rückläufigen Bewegung nicht gerechtfertigt
erscheinen würde.
Mit über 41 Lebendgeborenen auf je 1000 Bewohner ist übrigens die etwas
geminderte allgemeine Geburtenziffer der beiden letzten oben in Betracht gezogenen Qnin-
qnennien noch immer auf sehr ansehnlicher Höhe geblieben, die nach bisherigen Unter-
suchungen weniger auf eine besonders hohe eheliche Fruchtbarkeit, als auf die allgemeine
Zusammensetzung der Bevölkerung nach dem Familienstande zurückzuführen sein dürfte.
') Die Zählung vom Jahre 1890 ergab im Einklänge mit jener vom Jahre 1881 für die über 15 Jahre alte
Bevölkerung nur 26 Procent lediger Männer und nur etwa 18 Procent lediger Frauen. Zudem beträgt der Procent-
antheil verheirateter Männer und Frauen schon in der Altersclasse von 16 bis 20 Jahren: 6 93Procent Männer, 2l^88 Procent
Frauen, in der von 21 bis 25 Jahren sogar: 45'31 Procent Männer, 75 44 Procent Frauen.
zurück zum
Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kroatien und Slawonien, Band 24
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Kroatien und Slawonien
- Band
- 24
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1902
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.19 x 22.65 cm
- Seiten
- 630
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch