Seite - 228 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Bild der Seite - 228 -
Text der Seite - 228 -
228
In manchen, an die oecupirten Länder grenzenden Bezirken erhebt sich der Antheil der
Hanscommunionsbetriebe an der Gesammtfläche bis zu 50, theilweise sogar bis zu
60 und 70 Procent, während im Küstenlande, sowie in den nördlichen Theilen des Landes
die bestehenden Hauscommunionen entweder schon ganz verschwunden sind oder doch nur
mehr mit einigen wenigen Procenten an der Gesammtzahl und Gesammtfläche der land-
wirthschastlichen Betriebe theilnehmen. Ihrer Größe nach fallen die Commuuiousbetriebe
zumeist (mit etwa 74 Procent ihrer Fläche) in die Größenkategorien von über 10 bis 20
und über 20 bis 50 Joch und erreichen in diesen Kategorien selbst im Landesdurchschnitte
über 31, beziehungsweise über 45 Procent der betreffenden Gesammtfläche sämmtlicher
Betriebe, eine Thatsache, die trotz der sonstigen hier nicht weiter zu berührenden
Ergebnisse dieser Ermittlung zu Gunsten der neueren, auf die Erhaltung der Haus-
commuuiouen oder doch ans die Verzögerung des Auflösungsprocesses gerichteten Gesetz-
gebung schwer ins Gewicht fallen dürfte.
In der Vertheilung der für die landwirthfchaftliche Produktion in Betracht
kommenden Culturarten auf die einzelnen Größenkategorien der Betriebe treten gegen-
über jener der Gesammtfläche nicht unwesentliche Verschiedenheiten zu Tage. Während
die großen Betriebe (mit über 200 Joch) etwas über 26 Procent der Gesammtfläche und
einen noch weit größeren Theil der Weide- und Waldflächen einnehmen, ist ihr Procent-
antheil an der Fläche des Ackerlandes auf nur mehr 11 41, der Wiesen auf 9 29, der
bebauten Weingärten sogar auf nur 6 51 Procent herabgesunken. Der ganze Ausfall
kommt nur den kleinen Betrieben von über 1 bis 20, und von den mittleren Betrieben
nur der untersten Kategorie von über 20 bis 50 Joch zugute. Insgesammt umfassen diese
Kategorien der Klein- und Mittelbetriebe vom Ackerlande 81 37, von den Wiesen
85 02 Procent. Noch mehr nach unten verschiebt sich das Verhältniß bei den bebauten
Weingärten, so daß hier mit nahezu 4 Procent auch schon die Zwergbetriebe mit unter
1 Joch in Betracht kommen, die an der Gesammtfläche nur mit 0 51 Procent betheiligt sind.
Und noch entschiedener als bei diesen Culturarten fällt bei der Viehhaltung der
Schwerpunkt in die erwähnten kleinen und nur zum Theile in die mittleren Betriebe
(über 1 bis 50 Joch). Ihr Autheil an der Gesammtzahl der in den landwirthschastlichen
Betrieben gezählten Nutzthiere, die jedoch hinter dem gesammten überhaupt ermittelten
Viehbestande zurückbleibt, erhebt sich: bei den Rindern auf 89 42, bei den Pferden auf
89 73, bei den Schweinen auf 84 09, beim Geflügel auf 88 63 und bei den Bienenstöcken
auf 86 05 Procent. Nur bei der Schafhaltung, die übrigens verschiedenen Ursachen
zufolge viel an Bedeutung eingebüßt hat, kommen auch die größeren Betriebe etwas mehr
zur Geltung. Außerdem könnte noch erwähnt werden, daß im Verhältnisse zur landwirth-
schastlichen Fläche der Betriebe, wenn man von den Zwergbetrieben bis zu 1 Joch absieht
zurück zum
Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kroatien und Slawonien, Band 24
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Kroatien und Slawonien
- Band
- 24
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1902
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.19 x 22.65 cm
- Seiten
- 630
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch