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kleinsten Betriebe. Von 34.178 Betrieben arbeiteten 23.028, somit mehr als zwei Drittel,
überhaupt ohne Hilfspersonale. Und von den übrigen 11.150 Betrieben fallen noch nahezu
7000 in die Kategorie mit einem und zwei Gehilfen. An Großbetrieben, zu denen man
schon die mit über 20 Gehilfen rechnete, wurden 110 ermittelt. An und für sich wäre nun
diese Zahl nicht gar so gering, doch sind darin auch 42 Waldunternehmungen zur
Verfertigung vou Dauben- und Schwelleuholz enthalten, die in die gewerbliche Betriebs-
statistik nnr aus dem Grunde aufgenommen wurden, um ihr Vorkommen und ihren
Umfang ermitteln zu können. Für die eigentlichen industriellen Großnnternehmungeu
erübrigten somit nur 68 Betriebe, die wieder mit geringen Ausnahmen nur auf die Haupt-
stadt und die zwei slavonischen Comitate Virovitica und Sirmieu concentrirt waren.
Nach 1890 haben sich jedoch die Verhältnisse, da das Eisenbahnnetz schon beträchtlich
erweitert, die Unternehmungslust im Lande erwacht war und auch das fremde Capital
den zu verwerthenden Rohstoffen des Landes eine größere Aufmerksamkeit zuzuwenden
begann, wenigstens auf dem Gebiete der größeren Industrie weit günstiger gestaltet. Um
die Ergebnisse dieser Entwicklung auch statistisch erfassen zu können, wurde zu Beginn des
Jahres 1899 eine sehr eingehende Aufnahme jener Fabriken und Jndnftriewerkstätten ver-
anstaltet, auf die sich die Thätigkeit des königlichen Landes-Gewerbeinspectors zu beziehen
hat, solcher Betriebe nämlich, die entweder durch Elementarkraft getriebene Motoren
verwenden oder ohne Motorenverwendung regelmäßig mindestens 20 Arbeiter beschäftigen.
Obwohl das Material dieser Aufnahme noch nicht endgiltig aufgearbeitet ist, können
doch schon jetzt einige vorläufige Daten mitgetheilt werden, die, auch wenn sie nachträglich
geringe Berichtigungen erfahren sollten, an dieser Stelle ihrem Zwecke entsprechen dürften.
Im Ganzen umfaßte die Erhebung 314 Betriebe, die insgesammt 465 Motoren
mit 18.172 Pferdekräften und 15.428 Hilfspersonen, darunter 659 theils commerzielle,
theils technische Beamte, verwendeten. In dieser Zahl befanden sich 8 Staats- oder
Landesbetriebe (2 Tabakfabriken, 2 Eisenbahn-Maschinenwerkstätten, 1 Gasanstalt,
1 Wasserleitung, 1 Spiritusfabrik und 1 Druckerei), 3 Gemeindebetriebe (2 Wasser-
leitungsanstalten und 1 Kuustmühle) und 35 Betriebe von Aktiengesellschaften. Von den
letzteren gehörten 9 Betriebe auswärtigen Gesellschaften, deren auf Eroatieu entfallendes
Capital nicht bekannt ist, während 26 Betriebe einheimischer Aktiengesellschaften das
für die Verhältnisse des Landes gewiß schon sehr ansehnliche Actiencapital von
15,050.600 Kronen nachweisen. Da gerade diesen letzteren eine große Bedeutung für die
weitere iudustrielle Entwicklung des Landes zukommt, führe ich sie auch einzeln an. Es
waren dies Anfangs 1899: 1 Ziegeleigesellschaft (Agram), 2 Glasfabriksgesellschaften mit
3 Betrieben (Osredek, Zvecevo und Effeg), 1 Baumwollspinnerei (Duga resa), 1 Leder-
fabrik und Militärconfectionsanstalt (Agram), 1 Fabrik von Möbeln aus gebogenem
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Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kroatien und Slawonien, Band 24
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Kroatien und Slawonien
- Band
- 24
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1902
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.19 x 22.65 cm
- Seiten
- 630
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch