Seite - 247 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24

247 Der Staatsforstverwaltung unterstehen zugleich jene 30.000 Joch Alteichenbestände im Gebiete der gewesenen Peterwardeiner und Broder Grenzregimenter, deren Erträge, mit Allerhöchster Genehmigung vom 8. Januar 1872, für vorzunehmende wirthschaftliche und eulturelleInvestitionen allerArt imGebiete der einstigen croatisch-slavonischen Militär- grenze als sogenannter Grenzinvestitionssond bestimmt sind. Die Einnahmen dieses Fonds haben schon bis nun die Summe von über 30 Millionen Gulden erreicht. Auch wurde auf Kosten dieses Fonds unter Anderem im Jahre 1878zu Zengg ein eigenes Karstaufforstungs-Jnspectorat errichtet, mit der Aufgabe, die auch für Croatieu so hoch- wichtige Aufforstung des eine Fläche von rund 40.000 Hektar einnehmenden croatisch- küstenländischen Karstes vorzubereiten, beziehungsweise durchzuführen, und es sind bis nun solcherart in Wirklichkeit an 10.000 Hektar dieser Öden theils in Schonung gelegt, theils aber auch schon ganz neu aufgeforstet worden. In Verbindung hiemit ist ferner auch das Gesetz vom 22. Oetober 1895, betreffend die Wildbach- und Rnnsenverbanung, ins Leben gerufen worden. Ebenso wurde zur Heranbildung des dem Lande nothwendigen forsttechnischen Personales schon im Jahre 1860 zu Kreuz eine besondere kroatische höhere Landessorst- lehranstalt errichtet. Nachdem aber mit der Zeit das Bedürfniß nach akademisch gebildeten Forstwirthen fühlbarer geworden, wurde die endliche Auflösung dieser ersten croatischen Forstlehranstalt, unter gleichzeitiger Eröffnung der königlich croatischen Forstakademie, im Anschluß an die königliche Landes-Universität in Agram, mit 15. Oetober 1898 angeordnet. Hiemit ist auch die Frage des höheren forstlichen Unterrichts in Croatien ihrer endgiltigen Erledigung zugeführt worden. Minder günstig stehen die Verhältnisse in Bezug auf die Heranbildung des forstlichen Hilss- und Forstschutzpersonals. Übrigens sollen auch hiefür, auf Gnind des Gesetzes vom 13. März 1897, schon in nächster Zeit die nothwendigen Waldbau- und Forstwart- schulen auf Kosten des Landes errichtet werden. Es muß sich aber auch schon jetzt das sogenannte Forstschutzpersonale nach entsprechender Erprobung im Dienste einer besonderen Fachprüfung unterziehen. Nun sei aber schließlich auch noch des croato-slavonischen Landes-Forstvereins Erwähnung gethan. Dieser wurde im Jahre 1876 ins Leben gerufen, zählt heute bereits an 1120 Mitglieder und besitzt auch schon ein eigenes Heim im Werthe von 130.000 Gulden, nebst einem besonderen Forstmuseum, und hat ein Jahreseinkommen von rund 9000 Gulden. Der Verein gibt eine forstliche Monatsschrift unter dem Titel „Sumai-ski list- heraus und hat überhaupt hervorragende Verdienste auch um die Entwicklung des Forstwesens im allgemeinen in Croatien und Slavonien. Über die Jagdverhältnisse des Landes wäre auch noch Einiges zu bemerken.