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Diese Reihe von Parks mit ihren glänzenden Palästen endet am umfangreichen
Gebändecomplex des Bahnhofes der Staatsbahnen. Die schöne nnd wohlgegliederte Front
dieses monumentalen Baues schließt in harmonischer Weise die Flucht der Alleen und
offenen, blumenbepflanzten Plätze ab. Als langes, von Nord nach Süd gerichtetes
Viereck bilden die erwähnten Parkanlagen eine breite und wohlthätige Lücke in der
Häusermenge. Die günstige Lage der neuen Stadttheile in der Ebene ermöglichte es,
daß noch weitere freie Plätze ausgespart werden konnten. Sie bilden gegen Westen
gewissermaßen eine Fortsetzung der oben erwähnten Parks, umgürten die Stadt,
stellenweise tief zwischen die Häuserblöcke hineingreifend, von der Südseite nnd reichen
bis an die Bahndämme. Die hier einmündenden Schienenwege, die Agram zu einem
wichtigen Knotenpunkte
des Verkehres zwischen
den westlichen Gegenden
unserer Monarchie und
den östlichen Balkan-
ländern, zwischen den
Binnenländern und der
Hauptstadt Ungarns, dem
Meere und Bosnien
machen, umschließen die
Stadt als ein weiter
Gürtel, der noch vor
wenigen Jahren jedem
absehbaren Anwachsen
Agrams Spielraum versprach, jetzt aber schon als beengende Schranke fühlbar wird.
Wenden wir uns vom Bahnhofe der Stadt zu, so haben wir, gerade gegen Westen,
eine ragende Kuppel vor uns und gelangen, an dem ausgedehnten botanischen Garten
vorüber, durch dessen Gitter uns Palmen mit Agaven winken, auf den parkähnlichen Banus
Khueu-H ed erväry-P latz. Hier befinden wir uns im Quartier Latin Agrams. Den Platz
umgibt eine ganze Reihe monumentaler Gebäude, die der Bildung des Geistes und der
Pflege der Kunst gewidmet sind. Zuerst fällt der gewaltige Bau der Mittelschulen in die
Augen, der an tausend Schüler in sich faßt, dann die beiden Gewerbeschulen für Knaben
und Mädchen und die Lehrerbildungsanstalt. An diesen Platz schließt sich der Universitäts-
Platz an, umgeben von der Universität, dem Lehrerheim, dem Hanse des landwirthschast-
lichen Vereines, dem Heim der Forstakademie und dem Rohziegelbau des Hrvatski-Dom,
von dessen Giebel uns der Falke und die Leier als Symbole des Turnvereines
Ter Zrinjevac in Agram.
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Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kroatien und Slawonien, Band 24
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Kroatien und Slawonien
- Band
- 24
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1902
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.19 x 22.65 cm
- Seiten
- 630
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch