Seite - 268 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24

268 An der Save gedeiht in heißen Sommern eine üppige Sumpfflora, die sich, durch das warme Wasser der todten Arme genährt, mit ungemeiner Kraft entwickelt, wo im Winter kaum einige vertrocknete Schilfstengel gestanden. Aber auch auf dem flachen Felde erhält sich die Vegetation, dnrch das vom Agramer Gebirge herabkommende Grundwasser erfrischt, in den Sommermonaten grün und saftig. Die Culturgewächse walten in der Flora vor, da der Wald in der Umgebung der Stadt größtentheils der intensiven Feldwirthschaft gewichen ist; außer der Eiche tritt als charakteristische Erscheinung der Ebene besonders der Weidenbaum in Waldbeständen auf. Im Gegensatze zu Sirmien, wo die Weingärten auch in der Ebene augelegt werden, tritt die Rebe in der Agramer Umgebung erst an den Abhängen der Hügel auf. Dafür aber gedeihen auch an den sonnigen Lehnen von Sv. Duh (heiliger Geist), Prekrizje, Sestine, Sv. Ksaver und Bukovae ausgezeichnete Weißweine, die durch geeignete Keller- behandlnng in vorzügliche Bouteilleusorten verwan- delt werden können. Im Kampfe gegen die Phylloxera entwickelte sich auch die Pflege der Rebe, und es sind nun Weinberge vorhanden, die sehr edlen Wein liefern. Die Rebe steigt von der Saveebene (120 Meter) bis zn 350 Meter hinan. Viel höher reicht in der Agramer Umgebung auch der Feldbau nicht, obwohl die ständigen Bewohner des Touristenhauses auf dem Sljeme noch in der Höhe von 935 Meter ein wenig Feldbau betreiben. Diese Stelle ist auch der höchste bewohnte Punkt bei Agram. Von dem Ackerban eingeengt, ist der Wald auf die höheren Lagen beschränkt worden und bedeckt vorzugsweise das Agramer Gebirge. Die Laubhölzer herrschen vor. Von dem milden Klima zeugen die kräftigen Bestände der edlen Kastanie, die aber ans die untere Hälfte des Gebirges beschränkt sind. Neben der Kastanie gedeihen verschiedene Eichenarten, höher hinauf die Buche, während Nadelhölzer Die evangelische Pfarrkirche in Agram.