Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kronprinzenwerk
deutsch
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 276 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 276 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24

Bild der Seite - 276 -

Bild der Seite - 276 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24

Text der Seite - 276 -

276 an dem rascheren Gange seiner Entwicklung, daß ein großes Ereigniß in den gewöhnlichen Lauf des Lebens eingegriffen hat. Es ist bereits erwähnt, in wie mannigfaltiger Weise das nahe Gebirge aus Agram einwirkt. Auch die gewaltige Erderschütterung im erwähnten Jahre hängt mit den geologischen Verhältnissen zusammen, denn östlich von Agram erstreckt sich über Kasina, Bistrica und Zlatar eine Erdbebenlinie. Gerade an dieser Linie weist das 45 Kilometer lange Gebirge die einzige stärkere Senke auf, die auch für den Verkehr von Bedeutung ist. Denn einen Nachtheil für Agram hat das Gebirge doch: seine geringe Wegsamkeit zwingt den Verkehr zu Umwegen. Obwohl die Thäler von Sestine, Markusevec und Cucerje tief in den Rumpf des Gebirges einschneiden, führen doch nur Fußwege über seinen Kamm und auch die neue, zum Gipfel des Sljeme führende Fahrstraße hat keine andere Fort- setzung nach Zagorje, als einen Fußpfad. Erst bei Kasina stoßen wir auf eine tiefere Senke, die von einer Straße gekreuzt wird. Gerade hier wird der Charakter des aus krystallinischen Schiefern mit angelehnten Kalk-, Sandstein- und Mergelzonen bestehenden Gebirges wilder, die Formen schroffer. Der westliche Zug des Gebirges ist der höhere, er fällt gegen Zagorje steil ab, der östliche senkt sich (Kasinafattel 427 Meter) unter 6(X) Meter, gewinnt aber an Breite, und beide Abhänge sind symmetrischer entwickelt. In diesem niedrigen Theile hat die Erosion besonders energisch gewirkt, die Hügel- rücken sind häufig zu engen Graten geworden und die Felsen ragen wie Klippen hervor. Merkwürdig ist auch der Reichthum an Fossilien, man findet oft ganze Lager von jung- tertiären Muscheln und Schnecken. An nutzbaren Mineralien ist das Agramer Gebirge arm, doch sind seine Gesteine und Fossilien immerhin von praktischer und wissenschaftlicher Bedeutung. In Podfufed befinden sich Brüche lichtgrauen Dolomits, der den Straßen Agrams vorzügliches Schottermaterial liefert. Ein poröser Kalkstein, der an der Luft erhärtet, wird in Vrabce nnd an anderen Stellen gebrochen; er liefert die Grundsteine für die meisten Häuser und die schönen Quadersteine für die Domkirche Agrams. So wandert seit Jahrhunderten das Gebirge in die Ebene; aber wie klein erweist sich alles, was Menschenhände versetzen, gegen das, was die Werkzeuge der Natur dem Gebirge entnommen und in der Ebene aufgehäuft haben! Unermüdlich nagen die Bäche an dem Rumpfe des Berges und rollen gewaltige Felsblöcke zu Thal. Aber sie gelangen als Schutt und Gries in das flache Land, denn die lange Reise hat sie zerbröckelt. Einst floß die Save an der Stelle der heutigen Unter- stadt, dann drängten die Bäche sie nach Süden und der Saum ihres linken Ufers wuchs, bis er zur flachen Ebene wurde.
zurück zum  Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild