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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 278 -
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278 Stadt gelegte Scheidelinie auch zwei von einander ganz verschiedene Repräsentanten des Bauernstandes. An der Nordseite dieser Linie wohnt der schöne hochgewachsene Berg- bauer, dessen Grundbesitz stark zertheilt ist; gegen Süden lebt ein kleinerer Schlag Menschen auf dem flachen Boden der Saveniedernng, im Besitze weiter Felder und Wiesen. Im Gebirge herrscht der mit großen Opfern regenerirte Weinbau vor, in der Ebene bildet die Viehzucht eine wichtige Quelle des Erwerbes. Auch in der Tracht treten unterscheidende Merkmale hervor; der massive Bergsohn liebt hohe Schaftstiefel, und stets zu Fuß, hüllt er sich auch im Winter nur in eine kurze Jacke. Der leichtere Posavaner zieht den Bundschuh (den Opanak) als Fußbekleidung vor und schützt sich bei seinen häufigen Wagenfahrten mit langen Pelzmänteln gegen die Kälte. Aber wie sehr auch der Einfluß der Natur Wirthschastssorm und Lebensführung bestimmt, ja sogar im Körperbau sichtbar wird, die Zusammengehörigkeit zu einem Volke tritt doch in der Einheit der Sprache und allgemeinen Gleichartigkeit der Race klar zu Tage. Geschichte der ötadt Agrain. Mit der Geschichte Croatiens hängt die Geschichte seiner Hauptstadt aufs Innigste zusammen. Wann die Stadt Agram entstanden, ist aus den Geschichtsquellen nicht genau zu bestimmen, und ebensowenig, von welcher Nationalität sie zuerst besiedelt wurde. Man kann nur ahnen, daß sie eine uralte Ansiedlung ist; unsere sichere Kunde von der Existenz und weiteren Entwicklung Agrams beginnt erst am Ausgang des XI. Jahrhunderts nach Christi. Die erste bestimmte Erwähnung der Stadt Agrain geschieht nämlich erst 1091, in welchem Jahre der ungarische König Ladislaus in Agram ein Bisthum gründete. Der erste Agramer Bischof war ein Ceche und hieß Dnh. König Ladislaus belehnte das Bis- thum auch mit vielen Gütern, um das Christenthum in diesen Gegenden zu befestigen. Diese Thatsache beweist zur Genüge, daß Agram, — die heutige Capitelstadt, — schon damals eine größere Orschast war. Durch den Bischofssitz ist Agram die Hauptstadt Croatiens geworden. Westlich des ursprünglichen Agram erhebt sich in unmittelbarer Nähe ein Hügel, der etwas größer ist als der, auf dem die Capitelstadt steht. Sein Rücken zieht sich ein wenig gesenkt und verschmälert in nördlicher Richtung gegen das Agramer Gebirge hin. Auf diesem Hügel entstand, man weiß nicht wann, eine neue croatische Ansiedlung, die erst später den Namen (Agram) annahm, ursprünglich aber, wie es scheint, (-irudsc oder in zusammengezogener Form Krac, auch Kreed oder Krec hieß. Krackee bedeutet croatisch „Städtchen". Auf dem alten Stadtsiegel steht 3. OL. ^10^1'L. das heißt sixillum eommunitalis de monte Kraei, während das Siegel der bischöflichen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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