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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 284 -
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284 erbaut. Aber nicht lange konnten sich die Agramer Bischöfe des Besitzes von Medvedgrad erfreuen, denn schon im Jahre 1262 bemächtigte sich der König dieser Burg, um die sich dann ein langer Streit zwischen den Bischöfen und den jeweiligen Königen entspann, bis es endlich König Andreas III. dnrch den Verrath Gardnns 1291 an sich riß. Nach dem Aussterben der Ärpäden wechselte die Burg Medvedgrad mehrmals ihren Herrn. Alle diese Besitzwechsel geschahen trotz der fortwährenden Proteste des Agramer Dom- capitels, welches behauptete, daß Medvedgrad vou allem Anfang an das Eigenthum der Agramer Domkirche sei. Die Grafen Friedrich und Ulrich von Cilli übertrugen die Ver- waltung Medvedgrads an einen Deutschen, Wilhelm Stamm, der als Stadthauptmaun und Castellan die größten Gewaltthätigkeiten an den Agramer Bürgern und deren Unterthanen in der Umgebung Agrams verübte. Vergebens suchten die Agramer Bürger und Domherren ihr Recht bei dem Obergespan, dem Banns und endlich vor dem Könige selbst. Es kam zu langwierigen Untersuchungen und Processen, in denen die Grafen von Cilli und ihre Helfer alles auf die unverschämteste Weise in Abrede stellten und noch ihrerseits gegen die Bürger Klage wegen angeblicher Gewaltthätigkeiten erhoben. Das Ende war wohl, daß die Grafen von Cilli zum Schadenersatz verurtheilt wurden, allein das Urtheil, obgleich von König Albrecht am 4. März 1438 bestätigt, scheint niemals zur Ausführung gelangt zu sein, denn Graf Ulrich von Cilli verübte nachher noch größere Gewaltthätigkeiten, als je vorher erlebt worden, indem er die Festung Gradec im Frühjahr 1441 durch Überfall eroberte und den Bürgern ihre Häuser, Mühlen, Weingärten, Wiesen und Felder wegnahm und nnter seine Leute vertheilte. Die Grafen von Cilli waren damals die mächtigsten Magnaten im ganzen Reiche, und so konnte die Stadtgemeinde gegen ihr Räuberunwesen nichts ausrichten. Selbst als Graf Ulrich von Cilli 1456 in Belgrad ermordet worden, wurde es nicht viel besser, denn nun kam Medvedgrad an Ulrichs Witwe, Gräfin Katharina, Tochter des serbischen Despoten Georg Brankoviö, welche die Verwaltung Medvedgrads dem Serben Bogavac Milakovic überließ. Dieser neue Castellan setzte mit seiner serbischen Besatzung („koAavec? Nilskov^ek, raseianus, castellanus eastri Neclve voeati, per tamiliares st servitores suos, similiter raseianos" . . . . Ilcaleie, Ncmum. II, äc>e. 197) die Rolle fort, die vorher Wilhelm Stamm mit feinen deutschen Räubern („per suvs tlieutc>niec»s latrones") gespielt hatte. Er stahl Pferde und Ochsen und ließ gefangene Bürger, Bauern, ja deren Weiber mit dem Stock halb todt prügeln. Erst als Gräfin Katharina nebst anderen Burgen auch Medvedgrad an den Banns von Croatieu, Ivan Vitovec, verkaufte und Croatien im Jahre 1461 verließ, wurde es besser. Bald darauf kam Medvedgrad in die Hände des Königs Matthias, der es um 12.000 Goldgulden an den Agramer Bischof Oswald und dessen Bruder Johann Thnz
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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