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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 286 -
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286 Launen gehabt habe. Ihren abgerichteten schwarzen Raben hätte sie im Zorne mich auf Menschen gehetzt, so daß er die Armen am ganzen Körper, besonders im Gesicht arg zugerichtet und ihnen die Augen ausgekratzt habe. Das Volk zeigt noch jetzt die Stellen, wo die Meierei, die Gebirgsquelle und daneben das Bad der schwarzen Königin gestanden. Vielleicht war Beatrix, die Gemahlin, später Witwe Corvins und zuletzt Gemahlin Georgs von Brandenburg, die „schwarze Königin", die wahrscheinlich nach ihrem schwarzen Witwengewande so benannt wurde. Aber nicht nur die Gewaltthätigkeit der Medvedgrader Castellane gab sehr oft Anlaß zu blutigen Kämpfen mit den Agramern; noch häufiger und noch blutiger waren die Zusammenstöße zwischen den Domherren aus der Capitelstadt und den Bürgern der Agramer Oberstadt. Es handelte sich hier außer den schon erwähnten Streitigkeiten wegen des Pfafsen- tbnrmes vor allem um Mauth- und Marktgebühren, die das Domcapitel nicht nur auf eigenem Gebiete, sondern auch auf dem der Agramer Oberstadt zu erheben das Recht hatte. Dieses Recht wurde durch die Privilegien König Belas IV. nicht im geringsten berührt. Ein Drittel der eingetriebenen Marktgelder mußte das Domcapitel an die Krone abliefern, das Übrige blieb ihm, bis im Jahre 1292 König Andreas III. ausdrücklich verfügte, daß fortan von den Marktgeldern nichts an die Krone zu entrichten sei, sondern alles dem Domcapitel bleiben solle. Andreas III. that dies, um das Domcapitel für sich zu gewinnen, da das Haus Anjon Ansprüche auf Ungarn und Kroatien erhob, die vom Papstthum, vom höheren Clerns und vielen croatischen Magnaten unterstützt wurden, während das Dom- capitel zu Andreas III. hielt. Der schon erwähnte Castellan von Medvedgrad, Gardnu, sonst Gutsbesitzer in Grebengrad, erklärte sich zuerst für Andreas, nahm aber später, in die Enge getrieben, für die Anjon Partei und erstürmte an der Spitze seiner Besatzung die Capitel- stadt. Sein Angriff wurde in heftigem Kampfe zurückgewiesen, da auch die Bürgerschaft von Gradkc an der bunten Brücke (pisani most), die über den Medve^akbach führte, Gardun angriff, um sich an ihm für verschiedene Gewaltthätigkeiten zu rächen, die er sich auch gegen die Oberstadt erlaubt hatte. Gerade an der Brücke soll der Kamps so arg gewüthet haben, daß Brücke und Bach vom Blute roth waren; auch heißt die Brücke seitdem die „blutige". Gardun wurde gefangen genommen und gefesselt vor Andreas III. gebracht. Der König verzieh ihm, denn er brauchte seine Dienste; nur die Burg Medvedgrad nahm er ihm weg. Die Anhänger der Anjou wurden aber in Croatien immer mächtiger, so daß Karl Robert nach und nach in ganz Croatien und Ungarn als König anerkannt wurde. Seine ersten Regierungsjahre waren infolge seiner großen Jugend sehr milde; auch hieß es wegen der schlimmen Zerrüttung, die der Bürgerkrieg im Reiche verursacht hatte, mit aller Vorsicht verfahren. Diese Gelegenheit benützten die Bürger von Gradec,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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