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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 293 -
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293 Grundbüchern so verzeichnet, zum Andenken an den christlichen und den türkischen Namen Filipovic'. Und noch immer war der Grimm gegen Filipovic nicht besänftigt; man erklärte seine Pfründe für erloschen, damit sie nie mehr durch einen Domherrn besetzt werde, und man verwendete ihre Einkünfte zur Anstellung eines Domorganisten. Noch im XVI. Jahrhundert brachte man in der Curie Filipovic ein geistliches Gymnasium unter, und seit dem X VIII. Jahrhundert erhebt sich an dieser Stelle das Diöcesan-Seminar, das bei dem Volke noch heutzutage die „schwarze Schule" heißt, vielleicht in unbewußter Erinnerung an die geschwärzte Curie Filipovic, wie man auch fast allgemein an- nimmt, vielleicht aber auch, wie uns wahrscheinlicher dünkt, wegen der schwarzen Bekleidung der Semi- naristen, die das Volk überhaupt „Schwarzschüler" nennt. Noch blutiger als im XVI. Jahrhundert waren die Bauern- aufstände in Croatieu (sammt Slavonien und der Militärgrenze) im XVIII. Jahrhundert. Der gefähr- lichste von allen brach 1755 aus, wurde von Michael Knsic geleitet und bedrohte Agram noch ärger, als selbst jener großer Aufstand unter Matthias Gubec. Die em- pörten Bauern, etwa 20.000 an der Zahl, hatten sich NUN offen die Altes Steinthor in Agrnm. Aufgabe gestellt, Agram zu erstürmen und alle Herren darin niederzumetzeln, da nur von Agram her alles Unheil über das arme Volk komme. Der Adel der ganzen Umgebung strömte in Agram zusammen. Der damalige Agramer Bischof Franciscus Thauzy (1751 bis 1769) ließ die Bischofs- stadt rasch in Vertheidigungszustand versetzen, alle waffenfähigen Bürger wurden bewaffnet, die Jesuiten schloffen ihre Schulen und verließen Agram. Diese Bauernerhebungen, welche blutig unterdrückt wurden, hatten nun wenigstens die eine gute Folge, daß die- Urbarialverhältniffe durch die mächtige Intervention der edlen Königin Maria Theresia geordnet wurden; dadurch wurde die Lage der armen Bauern doch um Vieles gebessert.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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