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Die Cistercienser findet man in Croatien (in Topnsko) schon seit 1205 und bald
nachher auf einer Saveinsel in der nächsten Nähe Agrams. Seit Anfang des XIV. Jahr-
hunderts hatten sie sich in Agram selbst niedergelassen, wo sie ein geräumiges Ordenshaus
mit der Marienkirche erbauten. Der Cistercienserorden, und besonders seine Äbte, spielten
eine wichtige Rolle und hatten große Besitzungen mit vieleil Privilegien, bis sie Ende des
XV. Jahrhunderts von Agram abzogen. Nun wnrde ihre Kirche zu der noch heute
bestehenden Pfarrkirche zur heiligen Maria erhoben, an Stelle der früher bestandeneu
St. Emerichs-Pfarre, deren Pfarrkirche >) damals abgetragen und auf deren Platze
Befestigungswerke aufgeführt wurden.
Neben dem Männerorden der Cistercienser werden zu Agram im XIV. Jahrhundert
auch Nonnen desselben Ordens erwähnt, über die jedoch nichts Genaueres bekannt ist,
weder wo ihr Kloster stand, noch wann sie sich ansiedelten und wann sie es wieder verließen.
Eine geachtete Stellung nahmen im Mittelalter die Dominicaner ein. Sie werden
in Agram schon zur Zeit des Bischofs Stephan II. (1225 bis 1247) erwähnt. Während
des Tatareneinfalls zeichneten sie sich durch herzhaste Tröstung nnd Ermunterung des
Volkes aus. König Bela IV. verlieh ihnen deshalb mehrere Besitzungen. Das ursprüngliche
Dominicanerkloster mit der Capelle znm heiligen Nikolaus befand sich in der Lachischen
Gasse, wo heute das erzbischöfliche Waisenhaus steht.
Mit der Zeit verfiel dieses Kloster sammt der Kapelle dermaßen, daß es einer
gründlichen Wiederherstellung bedurfte. Da es aber außerhalb aller Befestigungen lag
und die Türkengefahr immer größer wurde, so erbauten sich die Dominicaner mit
Erlaubniß des Königs Matthias ein neues Kloster in der Agramer Oberstadt, in der
Nähe der Kapelle zur heiligen Katharina, die ebenfalls diesem Orden angehörte. In den
Wirren der Bürgerkriege zwischen den Anhängern Zäpolyas und Ferdinands hatten die
Agramer Dominicaner sehr viel zu leiden und verließen dann die Stadt.
Die Niederlassung des Franciscanerordens in Agram wird von einer Sage, die
man im Agramer Franciscanerkloster seit jeher erzählt, mit dem Stifter des Ordens,
dem heiligen Franciscus von Assissi (f 1226) in Verbindung gebracht. Auf historischen
Werth hat jedoch diese Sage schwerlich Anspruch. Jedenfalls ist es sicher, daß die
Franciscaner schon zu Ende des XIII. Jahrhunderts in Agram ein Kloster mit der Kirche
zum heiligen Franciscus besaßen, und zwar an derselben Stelle, wo es heilte steht.
Allerdings ist im Laufe der Jahrhunderte das Klosterhaus sammt der Kirche sehr oft
durch Zu- und Umbauten vergrößert und verschönert worden.
Von den Klöstern in der Umgebung war das wichtigste das Paulinerkloster zu
Remete, einem Dorfe, das eine Stunde von Agram in schöner gebirgiger Gegend liegt. Selbst
') Die St. Emerichs-Pfarrkirche stand vor der Domkirche in der Capitelstadt.
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Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kroatien und Slawonien, Band 24
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Kroatien und Slawonien
- Band
- 24
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1902
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.19 x 22.65 cm
- Seiten
- 630
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch