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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 297 -
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297 die ausreichende Erklärung, warum die Reformation, trotz der großen Anstrengungen einiger einflußreicher Großen, weder in Agram, noch im übrigen Slavonien und Croatien festen Fuß fassen konnte. Die große Anzahl von Kirchen und Kapellen im alten Agram erregt Staunen. Größere und knustvoller gebaute Kirchen waren freilich nicht gar so häufig. Unter diesen kommt jedenfalls gleich nach der Domkirche die Marcuskirche, die schon seit den ältesten Zeiten Pfarrkirche für die Agramer Obelstadt und für den größten Theil der neueren Unterstadt ist, während die Capitelstadt (mit der Marienkirche), sowie das Neudorf (mit der St. Johanneskirche) und die Lateinische Gasse (mit der St, Peterskirche) seit jeher eigene Pfarr- gemeinden bilden. Die Marcuspfarre ist somit eine der bevölkertesten, ausge- dehntesten und reichsten Pfarren in ganz Croatien. Der Sage nach wäre die Marcuskirche gleich nach der Vertreibung der Tataren durch König Böla IV. erbaut worden; dieser König habe auch das Bild des heiligen Marcus für den Hauptaltar aus Venedig mitgebracht. Jedenfalls ist die Kirche schon im XIII. Jahrhundert in gothischem Stil erbaut, uud wurde, wie Ivan Kukuljevic de Sacci meint, schon im XIV. Jahrhundert durch Zubau von / ^ Nher Stadtthurm »u Agram. drei Kirchenschiffen und zwei Seiten- capellen bedeutend vergrößert. Beim Bau dieser Kirche wurden wahrscheinlich Italiener verwendet. Der uralte Name der „Venezianergasse" in der Nähe der Marcuskirche zeigt, daß sich Venrtianer hier angesiedelt hatten, wahrscheinlich Kaufleute und Kunst- gewerbetreibende. Die Marcuskirche litt während ihres Bestandes öfters durch Erdbeben und Feuersbrünste großen Schaden; bei den Renovirungen und Zubauten erfuhr aber der gothische Bau vielfache Verunstaltung,' so daß man Ende des XVIII. Jahrhunderts die fälschlich für banfällig erklärte Kirche schon völlig abtragen und an ihrer Stelle eine ganz neue erbauen wollte, was aber Josef II. bei seinem Besuche Agrams verhinderte. Nach dem Erdbeben von 1880 wollte man sie wieder abtragen, begnügte sich jedoch, sie endlich völlig zu reuoviren (1882). Seitdem ist sie eine Zierde Agrams, wenn sie sich
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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