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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 310 -
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310 Friedrich, dann 1508 in die der Venetianer, doch entriß Bernardin ihnen schon ein Jahr darauf Tersatto und Finme. In den Jahren 1527 und 1601 besetzten es auf kurze Zeit die Türken. Bernardin vermachte den größten Theil seiner Güter dem Stefan Frankapan von Ozalj, und Tersatto verfiel nach dem Sturze der Familie demFiseus, aus dessenVerwaltuug es in die der küstenländischen Militärgrenze überging. Nachdem es, wie die übrigen Frankapan'schen Güter, öfter den Besitzer gewechselt, kam es endlich (1826) an die Familie des Laval Grafen Nngent Wesmeath, der viel für die Erhaltung und Verschönerung Tersattos gethan und dort eine schöne Familiengruft angelegt hat. Von den Kunstsammlungen des verstorbenen Feldmarschalls sind die wesentlichsten Theile in das croatische archäo- logische Museum zu Agram übergegangen, bei dessen Beschreibung das Wichtigste erwähnt werden soll. Von Tersatto führen 412 Steinstufen hinab nach Snsak, von wo man alsbald in das etwa zwei Wegstunden lange Thal der Rjecina gelangt. Die Rjecina kommt in 323 Meter Meereshöhe aus einer geräumigen Karsthöhle, als Fortsetzung eines Flusses, dessen Ursprung und Anfangslauf unbekannt sind. Der Oberlauf der Rjecina geht durch ein stark versandetes Bett, dann aber strömt sie zwischen hohen Felsen über Gestein dahin, stellenweise mit starkem Fall und großem Getöse, auch über Felsen stürzend und iu Dunst zerstiebend, wildromantisch, zu Zeiten gefahrdrohend und verderblich. Man glaubt in einer Klamm der Alpen zn sein und nicht in nächster Nähe der blauen Adria. Schon bei Zakalj findet man Repräsentanten der küstenländischen Flora: Silene italica, Lvtisus ur^enteus und llieraeium lluminense. Auf prächtiger Straße geht es von hier in sanftem Ausstieg nach Grobnik hinauf, welches 466 Meter über dem Meere eine Felskuppe krönt. Man kommt da an dem Kirchlein zum heiligen Kreuz vorbei, das einer glagolitischen Inschrift nach im Jahre 1649 erbaut wurde. Einen sehr schönen Anblick gewährt von hier aus das fruchtbare, weinreiche Gelände Meja. Hier gedeiht der berühmte, feurige, küstenländische Wein, der in Finme sehr gute Preise erzielt. Die Frankapan'sche Burg Grobnik auf der Höhe ist ziemlich gut erhalten und zum Theile noch bewohnbar, ein uralter Thurm ist dicht mit Epheu umsponnen. Die Kirche zur Dreifaltigkeit ist stark modernisirt, nur eine Glocke aus dem Jahre 1334 gibt Zeugniß von ihrem Alter. Die Pfarrkirche ward als Schloßkapelle im Jahre 1512 erbaut, dann aber im Jahre 1572 vergrößert und zur Kirche erweitert. Die schönen alten Kirchengeräthe wurden für das Museum in Agram erworben. Von Grobnik aus genießt man ein vollkommen neues, großartiges Bild, wieder ganz anders als die schönen Aussichten von Plase und Tersatto. Mitten im Kranze hochansteigender, fast kahler Berge eine paradiesisch schöne Ebene, Grobnieko polje (Grobniker Feld), die sich bei Überschwemmungen zum Theil in einen periodischen See verwandelt, zu dem einst, als die Berge noch bewaldet
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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