Seite - 315 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24

315 Thürschwellen mit dichtem Gras bewachsen. Manches Haus hat noch gute Mauern, aber die Stiegen sind schon zerstört, die Fenster stehen gähnend offen oder sind verlegt und mit Spinnweb umsponnen. Durch das Dach schaut der Himmel herein. Andere Heimstätten, noch vor wenigen Decennien bewohnt, liegen jetzt völlig in Trümmern. Ein seltsamer Anblick! Aufgelassenes Eigenthum an Haus und Grund von ausgestorbenen oder ausgewanderten Geschlechtern! Ein guter Theil von Buccari ist in diesem Zustande. Nur wenn die Verkehrspolitik die Schönheit und Vortrefflichkeit dieses großartigen natürlichen Hafens beachten wird, kann die verfallende Stadt zu neuem Leben erblühen. Fortschaffen gefangener Thunfische. Die obere Stadt war einst befestigt und der Andreasplatz bedeutend. An diesem standen die Domkirche und die Residenz der Zengg-Modrnser Bischöfe; heute wohnen hier nur zwei Domherren des Modrnser Domcapitels, deren einer zugleich Stadtpfarrer ist. Die Kirche wurde im XI. Jahrhundert gebaut, ist aber uuu vollkommen modernisirt nnd nur der Thurm in seiner ursprünglichen Form erhalten. An den Ruinen der St. Katharinenkirche vorbei gelangt man zu der noch erhaltenen Frankapan'schen Burg, die im Jahre 1530 erbaut und dnrch drei Thürme befestigt wnrde. In dieser Burg saß Ceugic Pascha als Gefangener des Banus Peter von Zrin. Als Nikolaus von Zrin die Katharina Frankapan geheiratet hatte, wurde er auf Grund des Erbvertrages vom Jahre 1544 Herr von Buceari. Die Stadt stand unter seinen Kastellanen.