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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 320 -
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320 Wenn man von Bnccarizza statt die Thalmulde hinauf zu steigen, auf der Barke um den Gavranii! herumfährt, gelangt man nach Portore (Kraljeviea), wohin auch zu Lande ein steiler schöner Weg führt. In seiner Nähe wurden drei römische Meilensteine gefunden, die jetzt im archäologischen Museum zu Agram aufbewahrt sind, darunter einer aus der Regierungszeit des Kl. ^nnius klorianus, bisher das einzige bekannte Exemplar aus dieser Zeit. Das Wahrzeichen von Portore ist die sehr gut erhaltene Burg Novigrad, die von den Jesuiten angekauft und sehr schön wiederhergestellt wurde. Die Umfassungsmauer ist 87 Meter lang und 66 Meter breit. Die Burg selbst hat eine Länge von 44, eine Breite von 36 und eine Höhe von 9 Meter. Die Rundthürme sind 13 Meter hoch und haben einen Durchmesser von 6 Meter. Die Burg enthält 68 Gemächer in zwei Stock- werken. Im Inneren ist ein schöner Arkadenhof und in der Mitte des Hofes eine ausgezeichnete Zisterne, an deren Pnteal das Wappen derer von Zrin-Frankapan sichtbar ist. In den weiten Arkadenhallen des ersten Stockwerkes sind noch Thüreinfassungen von schwarzem Marmor und über den Thürgiebeln Büsten erhalten. Der Saal zwischen dem nördlichen und westlichen Thurm ist 13 Meter lang und 5 Meter breit. An manche Theile der Burg knüpft die Sage eine besondere Bedeutung. Portore hat übrigens noch ein Zrin'fches Schloß, dicht an der Kirche des heiligen Nikolaus, der heutigen Pfarrkirche. Die Arkaden des Hofes sind zum Theil verbaut, zum Theil geändert, es ist nur das steinerne Puteal der Cisterue erhalten, das ebenfalls mit dem Zrin'schen Wappen geschmückt ist. Daruntersteht die Inschrift: L. ?. 1651. Der zweite Hof ist vollkommen umgebaut. Das ganze Gebäude, welches 90 Gemächer hat, ist verschiedenen praktischen Zwecken gewidmet. Die heutige Kirche war einst ein Salzmagazin der Herren von Zrin, welche daselbst das in Buccari, Buccarizza, Cirkvenica, Selee und Novi gewonnene Salz verwahrten, um es von hier, ebenso wie die Mineralien aus Cabar nach Jstrien, den Inseln und selbst bis nach Italien hinein zu verfrachten. Vor der Kirche, sowie vor der Burg, liegt ein kleiner Platz, die bescheidene Stadt- promenade, die an kühlen Sommerabenden belebt ist. Die Hauptspaziergänge aber sind der Weg nach Buccarizza und gegen Plase hinauf. Die Seebäder von Portore zeichnen sich dadurch aus, daß ihnen das Seewasser aus demQuarnero voll zuströmt und daß man in Portore meist auf sehr angenehme kühlende Seebrisen rechnen kann. Hier waren einst sehr bedeutende Docks, und die entsprechenden, von der Natur gegebenen, äußerst günstigen Anlagen sind noch vorhanden, aber vollkommen vernachlässigt, die großen Schiffbaumagazine sind verfallen und zum Theil auf Abbruch verkauft worden, die schiffbaukundige einheimische Arbeiterschaft ausgewandert.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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