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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 326 -
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326 In der Einleitung wird die Nothwendigkeit hervorgehoben, die guten alten Gesetze zu erhalten, die von den Vätern und Ahnen auf die dermaligen Bewohner des Vinodol überkommen sind. Unter den Vertretern der Gemeinden werden je ein Geistlicher, ein Verwaltungsbeamter und ein Bürger genannt, außerdem zwei Richter. Das Gesetz enthält in 76 Absätzen kirchenrechtliche, verwaltungsrechtliche, civil- rechtliche, strafrechtliche und processuale Bestimmungen. Die meisten Strafen sind Geld- strafen, die an die Herren von Veglia (Krk), Vinodol und ModruK, welche sich später Frankapan nannten, zu zahlen sind. Interessant ist die Verfügung, daß die Geistlichen, wie alle audereu Bürger, die Nachtwache in der Stadt abzuhalten haben, und daß sie einen Ochsen zur Strafe hergeben müssen, wenn sie die Messe nicht ordentlich lesen. Die Hälfte des Ochsen gebührt dem Landesherrn, die andere Hälfte der Gemeinde. Novi hat an alten Denkmalen eine kleine gothische Kirche zur heiligen Dreifaltig- keit, dann eine Kirche des heiligen Sebastian aus dem Jahre 1517, mit glagolitischer Inschrift, und die Reste einer Frankapan'schen Burg, die zum Theil erhalten und umgebaut ist. Auf einem der Thürme sind noch einige Kanonenkugeln eingemauert als Andenken an den letzten venezianischen Angriff im Jahre 1615. Die Venezianer erstürmten die Burg, zerstörten sie sammt der Kirche und dem Altar, und schonten Niemanden. Kinder wurden ins Feuer geworfen, Weiber in den Kirchen, Geistliche an den Altären erschlagen, von denen das Altargeräthe, die Monstranzen sammt der Hostie, herab- geworfen wurden. Diesen wilden Freibeuterzug rächten später die Uskoken und Vuk Frankapan, der die Venezianer im Küstenland, auf den Inseln, in Jstrien und in Friaul erfolgreich bekriegte. Seit undenklichen Zeiten steht bei Novi eineBurgruine, Lopa r genannt, wahrscheinlich auf der Stelle eines römischen Festungswerkes für die Straße nach Senia. Vor Lopar liegt im Meere die kleine Insel S ta . Mar ina , wo das bedeutendste Denkmal des croatischen Litorales aus der Römerzeit, eine Marmorstele des Flavius Julius Rufiuus Sarmeutius (337 bis 350) gefunden wurde. Nicht weit davon am Strande der hübschen Bucht Lisanj sind sehr schöne Bade- anlagen und ein Hotel errichtet. Das Seebad ist das beste und vollkommenste im Küsten- lande. Der weiche Teppich von Wellsand am Meeresgrunde ist frei von allem Schlamm, das Wasser ist klar und durchsichtig, und der Abfall des Ufers zur Tiefe sehr mäßig. Das Wasser ist frischer als an irgend einem Punkt des Küstenlandes, Novi und Portore sind daher in der Badesaison am besten besucht. Bei Novi ist die tiefe Schlucht Grab r ovo und im Gebirge die Einsenkung Duplje, worin wilde Bienen nisten.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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