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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 328 -
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328 Interessant ist auch der Calvarienberg, dessen Gipfel aus Breceien-Marmor besteht. Sein Inneres birgt eine Höhle mit schönen, reichen Tropfsteinbildungen, darunter einen Saal, dessen kuppelartiges Gewölbe auf vier Säulen ruht. Vom Calvarienberg hat man eine schöne Aussicht auf das weinreiche Thal Vinod ol, das schon die alten Römer „vallis vinariu" uanuten. Zwischen schroff abfallende Felsen und den dicht am Meeresufer hinziehenden Höhenzug eingebettet, ist das von Portore bis Novi reichende Thal 30 Kilometer lang. Es ist trefflich bebaut und hat an 60 Dörfer, mit etwa 12.000 Einwohnern, die zum Theil Landwirlhfchaft treiben, hauptsächlich aber als Maurer und Steinmetze die Welt durchwandern. Von etwa 20 Berggipfeln umgeben, öffnet sich das Thal nur zwischen Cirkveniea und Grizane, und bei Novi gegen das Meer hin, wo es sich erweitert. An diesen Stellen ist auch ein ununterbrochenes Ansteigen der Vegetation bemerklich. Sonst eudeu die an den Höhen befindlichen Anlagen wie abgeschnitten, so daß man die Spuren der Bora deutlich sieht, etwa wie man die Spur des reißenden Wassers an Fels- wänden bemerkt. Die bebauten Flächen sind in kleine Felder getheilt, da mancher Besitz kaum mehr als zehn Quadratmeter groß ist. Außer dem vortrefflichen Wein gedeiht hier der Feigenbaum. Eines besonderen Rufes erfreut sich das Vinodol auch seiner Kirschen und anderer Obstarten wegen. Beiläufig in der Mitte des Vinodol erhebt sich ein Bergkegel, der die Burg Drivenik und eine alte Kapelle trägt. In jedeni der wichtigeren Orte des Vinodol, die meist an strategisch günstigen Punkten lagen, gab es ein Castell als Herrensitz, eine Kirche und eine Anzahl dicht- gedrängter Häuser, die von einer Befestigungsmauer umgeben waren. Die Stadtthore wurden nachts geschlossen und vorkommenden Falles tapfer vertheidigt. Drivenik wurde von den Türken erobert, verbrannt und zerstört, allein sie konnten es ans die Dauer nicht halten; die epheuumrankten Ruinen des Castells sind ein Denkmal der vergeblichen türkischen Versuche, sich im croatischen Küstenlande festzusetzen. Nächst Drivenik dehnt sich das etwas sumpfige Feld von Tr iba l j aus, eine der reichsten Fundstätten von Alterthümern, welche den Schluß erlauben, daß schon die alten Römer den steilen Bergkegel von Drivenik als Thalsperre befestigt hatten. Im Dorfe Rudenica führt jeder Bauer außer seinem Zunamen den Beinamen „Rimljanin", der Römer. In Tribalj steht eine alte Kirche, deren Formen aber durch Umbauten vollkommen verwischt sind; merkwürdig sind nur die zwei Glocken aus den Jahren 1436 und 1486. Die zeitweise Versumpfung des Tribaljer Feldes rührt daher, daß hier aus einem Stein- schlund das unterirdische Flüßchen Fuzinarka heraustritt, wobei es lebende Forellen, Pfrilleu und andere Fische mitführt. An Tribalj anschließend, beginnt hier ein hübscher
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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