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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 333 -
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333 Kastell bombardirt haben. Die Straße nach Gospic, der Lebensnerv der Stadt, wurde 1786 von Joseph II. gebaut und zu Ehren der großen Königin Maria Theresiastraße genannt. Dieser Straßenbau scheint nicht sehr glücklich angelegt gewesen zu sein, denn im Jahre 1845 mußte eine ganz neue Straße über Ostarije traeirt und ausgeführt werden, welche die Höhe von 924 Meter erreicht und von da in drei großen Serpentinen zum Meere herabführt. An der Straße sind einige Hütten, welche Dorf Vidovac heißen und südlich davon die Reste von Vidovgrad, das noch von den Römern gegründet sein soll. Daß diese Herren der Welt die strategische Wichtigkeit des Velebitpasses erkannt haben, steht außer Zweifel. Bei Vidovac wurden verschiedene Gegenstände aus der Römerzeit gefunden und ein römischer Friedhof, ähnlich denen in Bnecari und Novi, entdeckt. Man legte ein Gebäude mit Mosaikpflaster blos und gewann Gegenstände aus Stein, gebrannter Erde, Glas, Knochen nnd Bronze, die jetzt im Agramer Museum aufbewahrt werden. Es scheint hier der römische Ort Vegium oder Bigi gelegen zn haben, es wird aber auch behauptet, daß bei Carlopago einst Seris ia lag. Von Carlopago führt keine Straße nach dem 13 Meilen entfernten Dalmatien. Die zerklüfteten, mit Geröll und riesigen Felsblöcken überreich besäten Abhänge sind ganz nnpassirbar, kein Steg, kein Saumpfad ist hier möglich. Von Vegetation ist nichts zu sehen, da die wenigen Pflanzen in den furchtbaren kahlen Steinmassen ganz verschwinden. Bei Lnkovo öffnet sich im Gestein eine kleine Bucht, in welcher die Hütte eines Finanzwächters steht, der sich in dieser Wüste einen kleinen Garten zusammengezanbert hat; die Erde dazu mußte er mit den Händen ans den Steinspalten Heransgraben. Von da geht es auf einem Pfad, der wohl nur für Ziegen gangbar ist, dem Dorf Lnkovo Suga r j e zu, wo das Pfarrhaus und eine kleine Kirche stehen. Anch dieser Pfarrhos ist ganz vereinsamt. Die Dorfbewohner führen ein Nomadenleben in dem Gestein, manche Häuser liegen vier Stunden weit vom Pfarrhos und der Weg dahin sieht ganz unmöglich aus. Die Abhänge des Velebit sind von hier bis Dalmatien von zahllosen Sträuchern der ?aliarus austialis bedeckt; sie bilden die Hauptnahrung der Ziegen. Weiter südwärts entwickelt sich die Küste durchaus nicht reicher. Ganz kleine Buchten kommen vor. Bei der Tamnicka draga gelangt man zur Grenze zwischen Croatien und Dalmatien. Croatischerseits steht an der Grenze das Kirchlein der Maria Magdalena, dalmatinischerseits das Dörfchen Lisarica. An der Grenze erhebt sich, noch auf croatifchem Gebiet, der Bi l ibreg mit einigen Gräbern von Zengger Uskoken, die hier von den Türken angegriffen und niedergehauen wurden.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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