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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 343 -
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343 Der größte Feind Rabata's, Daniel Fraukal , wurde Hauptmann von Zengg. Die vertriebenen Uskoken kamen allgemach wieder zurück, um ihr altes Handwerk noch entschlossener zu betreiben. Im Beginne des Jahres 1607 verbot Rudolf I. den Uskoken, in türkisches Gebiet einzufallen. Später erhielten sie sogar die Erlaubniß zum Kampfe mit den Türken, allein sie fielen auch über venezianische Schiffe her und plünderten sie, worauf die Venezianer das Meer bei Zengg abschlössen und sich bei Hofe beklagten. Am 8. Mai 1613 kamen Uskoken ans 12 Schiffen bis zum Cap St. Georgen auf der Insel, wo sie die venezianischen und albanesischen Krieger wüthend angriffen. Dabei fielen 60 Uskoken und ihr Führer Niko Hreljanovic. Dies gab den Anstoß zum „Uskokenkriege", denn sie schworen, ihre gefallenen Genossen zu rächen. Die Gelegenheit ergab sich bald. Als sie hörten, ein großes Schiff des venezianischen Grundbesitzers Christophor Venier liege im Hafen Mandrina der Insel Pago vor Anker, da fuhren sie des Nachts still heran, schifften sich aus und verbargen sich hinter dem Hügelrücken, der den Hafen umgibt. In aller Frühe stürzten sie zu Lande nnd zn Wasser auf das Schiff los, das sie binnen kurzer Zeit weg- genommen hatten. Die gefangenen Offieiere und Soldaten schleppten sie ans Ufer, hieben sie nieder und warfen die Leichen in die See. Das Schiff bugsirteu sie gegen Zengg. Unterwegs hieben sie aber noch dem Edelmann Lncretius Gravis, sowie dessen Bruder und Neffen mit Beilen den Kopf ab, während sie der Gattin des Gravis ihre Perlen, den Halsschmuck, die Ringe und Kleider nahmen. Den Venier brachten sie bis nach Zengg, dort schleppten sie ihn ans Ufer, hieben ihm mit Beilen ebenfalls das Haupt ab und warfen den Leichnam nackt ins Meer. Darauf rüsteten sie ein Gastmahl, bei dem das abgetrennte Haupt Venier's auf den Tisch gepflanzt war. Nach dem Mahle zogen sie das Schiff in den Zengger Hafen, vertheilten die Beute und pflanzten die Kanonen des Schiffes auf den Stadtmauern auf. Die Nachricht ob der entsetzlichen That erschütterte die Venezianer. Es kam zwischen dem Hause Habsburg und Venedig znm „Uskokenkrieg" (1615—1617), in dem die Schiffe der Uskoken bis Venedig kamen. Dieser furchtbare Krieg wüthete namentlich an den Küsten Dalmatiens, Jstriens und Friauls; er endete mit dem Frieden zu Madrid, 27. September 1617, und mit dem Beschlusse, die Uskoken aus Zengg und dem Küsten- laude weit hinein ins Festland zu verpflanzen, ihre Schiffe zu verbrennen und nach Zengg eine deutsche Besatzung zu legen. Der Beschluß wurde bald darauf ausgeführt, die Uskoken aus Zengg vertrieben und zumeist um Otoeac und in Sichelburg (Zumberak) angesiedelt.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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