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mit der Trscanka und Geroveica zuströmt. Die Kulpa führt im Hochlaudbezirke edle
Fische. Außer der Forelle hat sie Äscheu (l'liymulus vexillikci-), Hucheu (Lalrno Huck«),
uud andere Arten, wie Lobitis taenia, Kodio vulssuris, Qottus ssobio, Larbus ?eleuzs,
welche nur kaltes nnd klares Wasser lieben. Von Vögeln schoß man bei Brod Wildgänse
und Spitzenten (^nus acuta). Von den Schlund- oder unterirdischen Flüssen ist bis jetzt die
Licanka-Fuzinarka am genauesten erforscht. Kleinere Schlundflüsse findet man bei Lokve
Crni lug und Prezid, periodische Seen an einigen Stellen. So bestand bei Gerovo noch vor
einigen Jahren der See Gerovsko jezero, der die ganze nördliche Hälfte der Einsenknng
von Gerovo bis zur Höhe von 4 bis 6 Meter mit seinen Wassermassen füllte; nur die
Berghöhe Crkveni hrib verhinderte die Überschwemmung und Unfruchtbarkeit auch des
südlichen Theiles. Seit einigen Jahren strömt aber das Wasser regelmäßig einer mächtigen
Höhle zu und tritt dann bei Zamost unter dem Namen Geroveica zu Tage. An einer
Stelle hinterläßt sie einen großen Sumpf, in den sich unbedeutende Bäche ergießen.
Eine Folge der Aushöhlungen im Erdinnern ist die Seltenheit der Quellen und der
Mangel an Trinkwasser. Am Risnjak, am Snieznik und auf allen den nächsten Bergen
ist kein Tröpfchen Wasser zu finden.
Wie viel Wasser in den Kalkfelsen versickert, zeigt der Tunnel Vodenjak (der
wässerige) der ungarischen Staatsbahn zwischen Delni ee und Skrad, in dem das Wasser
auf die Bedachung der Eisenbahnwagen herabtropft. Auch die Höhlen zeugen von der
Menge des dnrch den Erd- uud Felsboden durchgesickerten Wassers, das sich in den
Steinbassins und kleinen Seen ansammelt, wie auch in vielen Höhlen der Lika und
Krbava. Ist die im Innern angesammelte Wassermenge so groß, daß sie überfließt,
so bilden sich Bäche, Bächlein, periodische Seen und intermittirende Quellen, wie die
besonders merkwürdige bei Gerovo. Unter der Kuppe Lukeseva rebar erscheint im Lanfe
von je zehn bis fünfzehn Jahren eine Quelle und bildet dann den starken Bach Starovnica,
der aber bald verschwindet und dann sammt der Quelle ebensoviele Jahre lang trocken liegt.
Eine ähnliche intermittirende Quelle bestand beim Dorfe Veliki Jadre in der Umgebung
von Severin.
Einer der ältesten Fahrwege ist gewiß der von Cabar über Lazae und weiterhin
zwischen dem Risnjak und Snieznik nach Fiume. Doch baute Karl Vl. im Jahre 1725
die erste wirkliche Straße, die Karolinska cesta (Karolinenstraße), welche aus
Karlstadt nach Portore (Kraljeviea) führt und den Hochlandbezirk mit dem croatifchen
Litorale und Norderoatien verband. Dann, nachdem 1803 der Gedanke gefaßt worden,
Karlstadt mit Fiume zu verbinden, entstand eine der schönsten Straßen der Monarchie, die
Louisenstraße. Aber erst seit Anlage der Eisenbahn ist der Verkehr gewaltig angewachsen
und das Hochland leicht zugänglich gemacht. Vom Bahnhofe in Fiume, 3 Meter über dem
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Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kroatien und Slawonien, Band 24
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Kroatien und Slawonien
- Band
- 24
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1902
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.19 x 22.65 cm
- Seiten
- 630
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch