Seite - 356 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24

356 Jezernica, abfloß, von dem gegenwärtig nur das ausgetrocknete Bett übrig ist. Lohnend ist die Umschau vom Berge Veliki Drgomalj (1153 Meter); man übersieht da den Bezirk vom Bitoraj bis zum Risnjak, vom SnieHnik bis an die Berge Kraius, insbesondere aber taucht der Blick in das von der Kulpa durchströmte Thal von Brod, über welches die weißen Kirchlein und hochgelegenen Ortschaften Krains herüberleuchten. Auf der Spitze des Drgomalj stehen die sogenannten Drgomaljski stolei (Sessel von Drgomalj); es sind dies große Steinwürfel, jeder etliche Meter hoch und breit. Das liebliche Thal von Brod ist zwischen hohe, mit Buchen-, Tannen- und Fichtenwäldern ge- krönte Berge eingesenkt, unter denen die Lazarove stiene (Felsen des Lazarus) auffallen. In strengen Wintern erscheint hier oft der Al- penspecht (lickvckrorna mursria). Er flattert über dem Quellensee der Kupica, verirrt sich in die Höhle Vucja jama uud schwirrt um den Zeleni vir, ein großes, dunkelgrünes und eisiges Wasser- becken, in das sich der Bach Curak mit mehr als 40 Cascaden tosend und zu Schaum zerstiebend stürzt, Dl-L-brankaquelle. daß das wilde Rauschen weithin durch das Gebirge schallt und der Boden unter den Füßen erzittert. Hier herum, namentlich am Greben vrh sind die Wiesen reich an saftigen und wohlriechenden Gräsern, welche der hiesige Dörfler unter wohlklingenden Liedern zu duftigem Heu mäht; hier haust und arbeitet auch der croatische Dugar, der Faßdaubenschneider. Jeder von ihnen hat seinen herkömmlichen Arbeits- umkreis, der zu ihm und zu dem er gehört, wie die inventarisch verzeichneten Baumstämme in den Büchern der Forstamtskanzlei. Die Stämme, die ihm die Forstverwaltung zugewiesen, schneidet und spaltet er zu Dauben von der erforderlichen Stärke, legt sie zum Trocknen auf ein Gerüst, unter dem ein mäßiges Feuer brennt, locker übereinander, und richtet sie dann auf der Schneidebank