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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 364 -
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364 Jammer und Schaden der armen Bewohner, deren Häuser daun bis an die Dächer im Wasser stehen oder auch ganz verschwinden. Nur der Ort Jezerane selbst, der uebst noch einigen höher gelegen ist, entgeht dein Elend. Es kann Monate dauern, bis sich die Wassermenge wieder in die tiefer liegenden Schlünde verliert, die auch den Stajnicabach einschlürfen. Zwischen dem Jezeraner Thaleinschnitt (505 Meter) und dem nächstfolgenden viel kleineren von Krizpolje liegt ein hohes Plateau, Jelvica und Kameniea, dann ein zweites zwischen Krizpolje und Brinje, wenig fruchtbares, meist mit Gras bewachsenes Terrain, auf dem die Winterstürine böse Verwehungen verursachen. Das verzweigte Thal von Brinje ist fruchtbar und von einer Wasserader durchzogen, die wie alle Karstflüsse aus Erdlöchern hervortritt und ebenso im Erdboden verschwindet. Brinje war einst ein oppickum, in neuerer Zeit eine Compagniestation, jetzt ist es ein Ort von 2000 Einwohnern. Mitten darin steht die Burg Sokolac, deren Kapelle noch ziemlich gut erhalten ist. Burg Sokolac stammt aus dem XV. Jahrhundert nnd scheint, nach der gothischen Kapelle zu schließen, ein schönes Gebäude gewesen zu sein. Im Mittelschiff des Kirchleins waren die Bildnisse von Bartol und Nikola Fraukapau al kresec» gemalt. Erhalten ist ein holz- geschnitzter Altar des heil. Anton, hinter der Kapelle, wo aber gegenwärtig der Zugang verschüttet ist, befindet sich eine Krypta mit doppeltem Kreuzgauge, der mit Rosetten und Wappenschildern geschmückt ist. Im Jahre 1411 verlobte hier der mächtige Herr von Eetin, Ivan Neleptt, seine Tochter Katharina mit dem Sohne des Nikolaus Frankapan. Am 12. Jänner 1435 versammelten sich hier alle neun Brüder Frankapan: Ivan der Jüngere, Nikola, Stjepan, Bartol, Dujam, Martin, Sigismund, Andrija und Ivan der Ältere. Graf Nikola Frankapan empfing hier 1412 mit großer Feierlichkeit den über Agram kommenden König Sigismund. Mehrere Klöster und Kirchen, die in Brinje bestanden, wurden in den Türkenkriegen zerstört. Nach dem Tode des mächtigen Nikola Frankapan, Banns von Eroatien, gelangte Sokolac als Zankapfel in verschiedene Hände, bis es endlich an König Ferdinand I. nnd unter militärische Verwaltung kam. Schon eine kleine Strecke weiter nach Süden beginnt eine mit etwas Wald bewachsene, sonst nicht ganz unfreundliche Gegend, wo bis auf ein zusammenhängendes Dorf, Prokike, nur einzelne ärmliche Gehöfte vorkommen. Sie leiden alle Mangel an Quellen. Das zum Tränken des Viehes nöthige Wasser wird in Pfützen und Löchern gesammelt. Nicht besser ist es auf der Strecke unterhalb der Kamnica-Hochebene, wo die tiefe, doch kurze Eiuschuittmulde bei Zutalokva liegt. Hier fallen die Ausläufer des Senjsko bilo gegen die schönen Thäler von Brlog und Kompolje herab. Von Brlog hat man einen Blick auf das Guöiöfeld, das aus etwa 50 Joch Wiesen besteht. Die Herren
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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