Seite - 384 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
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Rupesko jezero wieder zu Tage zu treten. Das eiskalte Wasser des Sees ist dunkelgrün.
Er schwillt, wenn auf den benachbarten Berggipfeln starker Regen niedergeht, so gewaltig
an, daß die Wasser vom tiefen Seegruude emporsprudeln und im Unterlaufe große Steine
fortwälzen. Nach einer kleinen Strecke Laufes in nördlicher Richtung versinkt ein Flußarm
in die Höhle Limba, tritt aber dann durch zwei Steinöffnungen wieder hervor, indem er
die Bäche Stndenee bildet, die sich später in ein Bett ergießen. Die Knlpa ist also ein
Schlundfluß, der am linken Ufer versinkt, wie die Korana. Zwischen steile Ufer inmitten
dichten Tannenwaldes eingeklemmt, tritt die Knlpa bei Osivnica, ein Kilometer unter
Horvatsko in ein 300 Meter breites Feld, wo sie die Cabranka aufnimmt. Diese
kommt von Norden, aus dem herrlichen Cabrankathale, und nimmt unterwegs einige
Schlundbäche auf. So verstärkt, wendet sich die Kulpa gegen Südost. Ihr linkes Ufer
bilden hohe, ausgespülte Felsen, die von der Krainer Grenze angefangen abfallen. Das
rechte Ufer ist mehr bewaldet. Da erhebt sich im Südwest etwa 7 Kilometer weiter der
hohe Drgomalj . Interessant wird das Engthal bei Gasparci, wo die Krainer Gebirge
und der Drgomalj zusammentreten und die in zwei scharfen Krümmungen ausbiegende
Kulpa so einengen, daß man angesichts ihres Eintrittes in das Engthal vermeint, sie werde
aus den tiefen Thälern nie mehr heraus können. Weiter unten entfaltet sich schon eine
mächtigere Scenerie. Die Kulpa tritt in eine weite Ebene und bespült im Süden das
hohe, grüne Skrader Gebirge, im Norden die steilen Felsen des Kuzeljski vrh und
Podstene. Sie nimmt hier die an Naturschönheiten reiche Kupica auf. Der anziehende
Ort Brod na Küpi (Brod an der Kulpa) reiht seine weißlenchtenden Häuser
dem Fluß entlang, hübsch und wohlgeordnet, wie alle Dörfer im Hochlandbezirke.
Obgleich Brod an der Kulpa rings von hohen Gebirgen umschlossen ist, hat es doch
ein äußerst mildes Klima. Hoch oben in der Ferne liegt der Ort Skrad und gewährt
einen schönen Blick auf das Kulpa- und Kupicathal und die Krainer Gebirge. Skrad
ist eine Station der wichtigen Gebirgsbahn, die über das steinige Hochland Crvatiens
an die Meeresküste führt.
Außerhalb Brods zwängt sich der Fluß wieder zwischen Wände von Gnteustein-
nnd oberem Triaskalk, um in tiefem Engthale durch große Tannenwälder bis Sever in
zu gelangen, wo er mit einemmale ein anderes Aussehen bekommt. Seine Ufer sind von
Severin an nicht mehr hoch, aber ungewöhnlich steil. Das einst vierthürmige Schloß
Severin, das vom Ufer in den Flußeinschnitt niederschaut, steht am Ende des gleich-
namigen Dörfchens, an der Louisenstraße, die Karlstadt mit Finme verbindet. Unter dem
von einem Park und Thiergarten umgebenen Schlosse liegt am Flußufer die Höhle Sopot,
aus der, so oft es im umliegenden Gebirge regnet, die Wasser mit gewaltiger Macht
hervorbrechen, eine charakteristische Erscheinung im Karst.
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Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kroatien und Slawonien, Band 24
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Kroatien und Slawonien
- Band
- 24
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1902
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.19 x 22.65 cm
- Seiten
- 630
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch