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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 386 -
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386 Kulpa, Sie gelangt da auf die der Kapela gegen Nordost vorgelagerte niedrigere Karststufe, die 70 Kilometer lang, von Bihae in nordwestlicher Richtung bis an die Krainer Grenze reicht. Auf diesem Gebiet sind zahlreiche Hügel und Berge aufgesetzt uud das ganze steinige Land wimmelt von größeren nnd kleineren Erdtrichtern und Einsenknngen, an Wald und Quellen ist es jedoch arm. Die Flüsse durchströmen es in nordöstlicher Richtung, indem sie sich da und dort förmliche Canons mit beinahe senkrechten Kalkwänden hindurchgebrochen haben. Da es an Quellen mangelt, nehmen sie wenige Zuflüsse auf. Die erwähnten einzelnen Bergrücken sind nur an den Spitzen bewaldet;andenRändern der Trichter und Einsenknngen aber wächst Farnkraut. Die arme Bevölkerung bearbeitet dieses unebene, steinige Terrain sehr mühsam, indem sie nach Art der Küstenländer einzelne Einsenknngen, in denen sich Erdreich angesammelt hat, mit Steinen und Zäunen ein- friedet, um auf dem Raume von wenigen Quadratmetern zu gleicher Zeit Kukuruz, Bohnen und Kartoffeln anzubauen. Nur der angeschwemmte Boden einiger Flußthäler zeichnet sich durch Fruchtbarkeit aus. Allein sie sind fortwährend verderblichen Überschwemmungen ausgesetzt, da die Schlundflüsse nicht alles Wasser in die engen Schlünde versenken können. Schon die Bergrücken, die in südöstlicher Richtung streichen, ändern häufig den Lauf der Kulpa nnd ihrer Zuflüsse. Von Severin an begleitet sie die Louisenstraße, die von Finme über das steinige Grobnicko polje bis zur Höhe von 927 Meter emporklimmt und sich dann allmälig nach Karlstadt hinabsenkt. Sie ist 132 Kilometer lang nnd 8 Meter breit. Sie wurde von General Baron Philipp Vnkasovie in den Jahren 1803 bis 1809 erbaut, wie es sich sprichwörtlich reimt: „pomocu novuea i primoraea* (mit Hilfe von Geldern und Küstenländern). An der Kulpa liegt eines der längsten Dörfer von Eroatien und Slavonien: Prilisce. Es besteht dnrchgehends aus schönen gemauerten Häusern. Gegenüber erhebt sich auf ziemlich steilen Abhängen Marindol, nach der politischen Eintheilnng zu Sichelbnrg (Zumberak) gehörig. Marindol wnrde in der ersten Hälfte des XVI. Jahr- hunderts von General Lenkoviö mit Uskoken vom Velebit besiedelt. Die Hälfte der Bevölkerung gehört der griechisch-orientalischen Kirche an, ihr Dialect ist merkwürdiger- weise ein Gemisch des Cakavischen und Slovenischen. Weiter flußabwärts verliert sich der Karstcharakter, die Ufer fallen sanfter ab und säumen sich mit Wiesengründen und Feldern. Südlich vom Dorfe Lipnik tritt die Kulpa in ein breiteres ebenes Feld, bildet aber immer noch die Grenze gegen Krain. Die Ebenen auf beiden Ufern sind von niederen, größtentheils bebauten, zum Theil auch bewaldeten Hügeln begrenzt. Im XIV. Jahrhundert bestand in Lipnik eine Zupa; etwas weiter abwärts erhebt sich mitten in der Ebene das alte Schloß Ribnik. Es war unter König Carl Robert von Anjou und vom XIII. Jahrhundert weiter bis zum Ende des
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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