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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 388 -
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388 Auf einer steilen Wand über dem blauen Wasserspiegel der Knlpa, die hier eine ihrer letzten Cascaden hat, erhebt sich das alte Schloß Ozalj. Ein tiefer Graben trennt es vom benachbarten Berge, auf dem die alte, schon 1334 erwähnte Kirche des heiligen Veit steht. Das Schloß Ozal j ist eines der besterhaltenen in Croatien. Nikolaus von Zrin, der Held von Sziget, erweiterte das alte Schloß durch neuere Zubauten. Es gehörte schon zu Beginn der Regierung König Belas IV. der Krone. Nach 1244 bekamen es die Babonic. Nach der Verschwörung dieser Familie gegen König Carl Robert ging es an die Prodavic, dann in königlichen, endlich 1399 durch König Sigismund in den Besitz der Frankapan über. Diese behielten es bis 1550, nachher fiel es an die Zrinjski zurück. Zu dieser Zeit war das Schloß als Zusammenknnstsort der bedeutendsten Großen Croatiens prächtig ausgestattet. Hier saug, wie der Chronist Vitezovic erzählt, Peter von Zrin sein Gedicht: ,^äriMnskvAa mora Sirena", hier weilte seine geistreiche Geinalin Katharina, eine geborene Frankapan, und oft auch der reiche Marchefe Franz Christoph Frankapan. Die Volkssage will wissen, daß die Zrinjski-Frankapan'sche Verschwörung gegen Leopold I., 1671, durch Katharina Zrinjski verrathen, sie aber dafür ans einem der Fenster kopfüber in die Knlpa gestürzt wurde. Das Fenster wird noch jetzt gezeigt. Nach der Verschwörung kam Herberstein ans das Schloß und schleppte alles fort, so daß es leer stand. Es verblieb jedoch weiters im Besitz der Zrinjski, bis 1702, worauf es der Reihe nach an die Familien Petaci, Perlas, Batthyäny nnd endlich an die Thnrn-Taxis kam. Nachdem die Knlpa, wie erwähnt, in das Flnßthal Gornje Poknpje eingetreten, macht sie beim Dorfe Trg eine große Krümmung. In Trg ist eine uralte Kirche mit glagolitischen Inschriften. Auf den niederen Hügeln, welche die Kulpa von ihrem Nebenfluß Dobra trennen, steht das alte Paulinerkloster Svetice, wohin zur Zeit der Frankapan und Zrinjski oftmals des Glagolitischen kundige Geistliche, wahrscheinlich Benedictinermönche aus dem Küsteulande, geladen wurden. Es barg einst viele Kunstwerke. Um 1660 war der berühmte Autor des lateinisch-croatischen Wörterbuches, I v a n Belostenee, Prior des Klosters; er vollendete dessen Bau, sowie den der Kirche. Im Jahre 1699 wurden Kloster und Kirche theilweise durch ein Erdbeben zerstört, das aber die Gräber der in der Kirche bestatteten Magnatenfamilien Subic-Peranski verschonte. Nach der Aufhebung des Paulinerordens unter Josef II. wurde das Kloster als Ver- bannungsort gefangener Türken und schließlich als Pfarrhaus verwendet. Die Dobra, die bei Svetice in die Kulpa mündet, hat einen ähnlichen Lauf wie dieser Fluß; parallel, aber um 7 bis 10 Kilometer südlicher, entspringt sie beim Dorfe Skrad in tiefen Klüften aus drei Bachquellen und biegt erst bei Cameral-Moravice, wo der über das Hochgebirge laufende Theil der Karlstadt-Finmaner Bahn beginnt, in ein breiteres Thal ein. Durch dieses Thal zieht die Bahn von Ognlin bis Cameral-Moravice. In
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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