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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 394 -
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394 die Korana aus der nördlichen Richtung eine Krümmung nach Westen. Nordwestlich von dieser Stelle steht das alte feste Schloß Cetin, noch vor 30 Jahren gut und ganz erhalten. Drei Thore führten in die Feste, nnd innen erhob sich ein hoher Thurm, den die Türken Drengjnla (tiefe Perle) nannten. An der Drengjnla, dem ältesten Theil der Feste, lehnt ein hoher, viereckiger Thurm. Noch zur Zeit König Sigismunds gehörte Cetin dem Ivan Frankapan von Modrus, Herrn von Zengg nnd Veglia. Als 1526 das Haus der Jagellonen ausgestorben war, kamen zu Neujahr 1527 die angesehensten Großen Croatiens in Cetin zusammen, nm den Erzherzog Ferdinand von Habsburg zum König zu wählen. Schon 1586 konnte Cetin dem Andränge der Türken keinen Widerstand leisten, weshalb die eigenen Herren es verließen und zerstörten. Im Beginne des XVII. Jahrhunderts bestand hier eine starke, von Türken erbaute Feste, die bis 1790 dein Halbmond verblieb, in diesem Jahre aber von General Wallisch genommen wurde. Nach ihm ist das nahe Dorf Ba l i s selo benannt. Seit 1813 war in Cetin ein eigener Festungscommandant wohnhaft. Noch 1870 war die Feste ganz und von einer starken Ringmauer umgeben, dann wurde sie auf Abbruch verkauft und heute ist sie Ruine. Die Korana zwängt sich unter Cetin wieder eng zwischen Wände ein. Wo sie die S lunjc ica aufnimmt, steht das Dorf Sluuj, das sich wie ein Städtchen ausnimmt uud eiue der schönstgelegeuen Ortschaften in Croatien ist, auf dem AbHange eines felsigen Kessels, und nebenan erhebt sich die Ruine des Schlosses S lnn j , einst Eigenthum der Frankapan. Zwei schöne Brücken führen über die Korana und über die Slunjciea. Die Stelle, wo diese in jene mündet, heißt „Rastoke". Die Korana ist zwölf Meter tiefer, und über diese bedeutende Stufe stürzt die Slunjcica mit jäher Wucht in herrlichen Cascaden, das echte Bild eines Karstflusses. Sie entspringt als unbedeutender Bach, Dabarski potok, auf der Südwestseite der Kleinen Kapela. Über ein angeschwemmtes Feld gelangt sie an den Fuß dieses Gebirges und verschwindet da im Erdboden. Erst nach 10'/- Kilometer langem Laufe unter dem Rücken der Kleinen Kapela hindurch tritt sie als Jeseuica bei dem gleichnamigen Schlosse durch die Seen Malo und Beliko jezero wieder an das Tageslicht. Auch dieses seit 1554 bekannte Schloß theilte das Schicksal aller anderen der Gegend. Es ist ans einer von der Jeseniea gebildeten Insel erbaut und mit vier Thürmen befestigt. Nach weiterem, 6 Kilometer langem Laufe versinkt, verschwindet und stürzt das Wasser an verschiedenen Stellen in die Tiefe, um 14 Kilometer weiter in einer Höhle unweit von Slnnj als Slunjcica abermals zu erscheinen. S l n n j ist das kroatische Tivoli , denn es erinnert durch seine Lage, die in tiefen Schlünden fließenden Gewässer uud durch seine herrlichen Wasserfälle lebhaft an Tivoli bei Rom nnd an die Fälle des Anio. Die Erdtrichter und trichterförmigen Einsenknngen in den Längsthälern des Berg- rückens, unter dem die Slunjcica fließt, stehen in Verbindung mit deren unterirdischem
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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