Seite - 405 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24

405 Karlstädter schon früh ihr Augenmerk zu. In den Dreißiger-Jahren unseres Jahrhunderts wurde der erste croatische Gesangsverein „Zora" gegründet, der sich nachgerade einen glänzenden Ruf erworben hat und seiner schönen Aufgabe noch jetzt mit Liebe nachkommt. Daneben bestanden verschiedene Gewerbezechen; auch ein Verein „Nada" und der Feuerwehrverein heben das gesellige Leben in Karlstadt. Die Stadt selbst ist nicht alt. Die beständigen Einfälle der Türken, namentlich im XVI. Jahrhundert, hatten das Bedürfniß geweckt, irgendwo an der Kulpa oder an der Burgruine Zrin. Korana zum Schutze des croatischeu Gebietes nördlich der Kulpa eine Festung anzu- legen. Erzherzog Karl wählte zu diesem Zwecke einen Platz, der, auf zwei Seiten von der Kulpa uud Korana bespült, einer Halbinsel glich. Die Gründe gehörten zur Burg Dubovae und waren Eigenthum der Grafen von Zrin, die sie um 4000 Guldeu an den Erzherzog abtraten. Am 13. Juli 1579 legte man den Grundstein zur Festung Karlstadt über 900 Türkenköpfen, den Schädeln jener Krieger, die ein Jahr vorher im Kampfe vor Dubovae gefallen waren. Man verwendete auf den Vau 845.000 Gulden nnd nannte die Festung nach ihrem Erbauer Karlstadt. Der erste Commandant, zugleich der erste Geueral der croatischeu Grenze, wurde von Erzherzog Karl ernannt; es war Johann Fernberger.