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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 415 -
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415 Als 1093 das Bisthum Agram errichtet wurde, fiel ihm das inzwischen zerstörte Sissek nebst Umgebung zu; seit 1217 gehörte es dem Domcapitel in Agram, in dessen Besitz es bis vor wenigen Jahren verblieb. In den bösen Kriegen mit den Türken beschloß das Capitel, an der Mündung der Knlpa in die Save auf einer Landzunge eine feste Burg zu erbauen, und wirklich begann der Bau 1544 unter den italienischen Baumeistern Pietro da Casteluuovo, Domenico da Brescia und Pietro da Milano. Die trübsten Tage für Sissek brachen im Juni 1593 herein, als der Pascha von Bosnien, Hassan Predojevie, mit 18.000 Mann vor dem Schlosse lagerte. Die tapferen Domherren Gjurak und Fintic vertheidigten es tapfer, bis endlich im letzten Augenblick der Banns Thomas Erdödy erschien und das Heer Hassans vollständig schlug und in die Knlpa jagte. Der im nächsten Jahre wiederholte Angriff der Türken blieb ohne Erfolg. Bei Errichtung der Militärgrenze wollte man ihr auch Sissek einverleiben. General Graf L. Radwig de Souches nahm es 1672 in Beschlag, mußte es jedoch schon 1682 dem Capitel wieder abtreten. Im Jahre 1874 wurden Alt- und Neu- Sissek vereint und zur Stadt erhoben. Etwas oberhalb Sissek nimmt die Kulpa ihren letzten Znflnß, die Odra, auf. Diese entspringt am Fuße der Pljesivica bei Rakovpotok unter dem Namen Lomnica. Dort schaut die Pljesivica über weinreiche Hügel, anmuthige Thäler und das ebene Feld an der Knlpa und Save herüber. Hübsche Dörfer liegen zerstreut auf den Abhängen, und von der Spitze des bewaldeten Berges überblickt man die Krümmungen der Save und das grüne Agramer Gebirge um Agram selbst. Bebaute Felder wechseln mit hochgelegenen Weingärten, dichte Wälder mit grünen Wiesengründen, aus der Tiefe ragen Kirchthürme, schimmern Schlösser und Wohnhäuser der Grundbesitzer nebst freundlichen Bauernhäusern, und nördlich, an die Pljesivica gelehnt, ragt auf steilem Kegel das alte zerfallene Schloß Okic wie ein Adlernest stolz in die blauen Lüfte. Man weiß nicht, aus welcher Zeit es stammt, es scheint aber schon zur Zeit der croatischen Dynasten bestanden zu haben. Im Jahre 1193 gehörte es einer Familie, die sich darnach benannte. Als der eiserne Böhmenkönig Premysl Ottokar II. die Steiermark eroberte, an deren Grenzen gegen Croatien hin er die festen Schlösser Samobor und Kostel erbaute, kamen die Knezen von Okic in Streit mit den Besitzern von Samobor, denen sie ihr Schloß in kurzer Zeit ent- rissen. A>n Ende des XIII. Jahrhnnderts gehörte Schloß Okic dem mächtigen und bedeu- tenden Herrn, Radoslav Babonic von Blagaj. Später, im XV. Jahrhundert, wechselte« seine Besitzer, aus den Familien Benvenuti, Frankapan, Horvat u. s. f., bis es 1493 an den Cardinal Thomas Bakac und nach ihm an die Alapic kam. Im Jahre 1575 zogen diese aus Okic hinunter in die Ebene, in das schöne vier- thürmige Schloß Kerestinec, so daß 1619 Okic schon Ruine war. Im Beginne unseres Jahrhunderts bekamen die Grafen Pallavicini beide Schlösser, von ihnen kaufte sie die
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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