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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 420 -
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420 betäubenden Tosen der Fälle und Cascaden hinan auf den Berg Gradiste, der dem See Gradinsko jezero den Namen gab. Von der runden, baumbestandenen Kuppe des Gradiste schaut mau zwischen den Stämmen wie durch ein großes Fernrohr hinüber nach dem Touristenhause, dem Hotel und den Villen, die das Ostufer schmücken. Das Hotel ist im Jahre 1895 mit dem Kostenanfwande von 70.000 Gulden erbaut. Es hat 40 Zimmer, einen großen Speisesaal mit Terrasse, ein Lesezimmer und einen Aussichtsthurm. Der Gradinsko jezero hat, wie der Galovac, zwei Terrassen; von der höheren strömt das Wasser cascadenweise auf die tiefere hinab und bildet das ganz kleine Bassin Buk, dann fließt es in drei Fällen, deren einer 11 Meter hoch ist, in den Kozjak ab, wobei es sich so zerstäubt, daß man nichts als weißen Schaum sieht. Auf dem Gradiste stand einst eine Burg, deren Namen die Geschichte nicht nennt. Der kroatische Historiker Radoslav Lopasic erklärt, Gradiste sei ein Kloster der Pauliner- mönche gewesen. Von Gradiste führen eine in den harten Stein gehauene Straße und ein Fußweg, der Stephauieweg, au den Galovac und zu den übrigen Seen. Der Galovac, so benannt nach dem Hauptmann Gal, der hier die Türken schlng, ist mit seiner Oberfläche von über 13 Hektar zwischen 250 Meter hohe Steilwände und Berge eingebettet. Sein Wasser scheidet an den Querriegeln viel Kalk aus, der eine Menge Stalaktiten, Stalagmiten, Säulen uud Säulcheu, Orgelu und Flöten, aber auch die zarteste«, den schönsten Waldmoosen ähnlichen Gewebe schafft. Über jene Querriegel strömt der Galovac in 4 Meter hohem, starkem Falle in den Milino jezero, und aus diesem in mehreren, an 15 Meter hohen Fällen in den unterhalb liegenden See ab. Von See zu See gehend, überschreitet man zahlreiche über das Wasser gelegte Stege und wird oft von den zerstäubten Wassern durchnäßt. Schon glaubt man irre gegangen zu sein, da winkt ein Steg, unter dem gleichfalls schäumendes Wasser hervorrauscht; zaghaft betritt man ihn, drüben aber gelangt man auf einen breiten, durch den Kalktust gehauenen Fußweg, der sozusagen in eine andere Welt führt. Plötzlich ragen sieben hohe Berge empor, dazwischen niedrigere Kuppen und Hügel, mit Fichten-, Buchen- und Ahorn- wald bestanden, und zwischen ihnen liegt in ein weites und tiefes Karstbecken eingesenkt der herrliche See Prosöansko jezero. Vom Nordufer her schimmern die Mauern von Devcicevac, vom Süden die Kirche und das Dorf Ljeskovac über die spiegelglatte Wasser- fläche. Die Ufer sind sehr mannigfaltig; hier flach, dort steinig, hier grün von Unmengen zarter, duftender Gebirgsgräser, dort von bleichen Tuffsteinen starrend, während anderwärts die dunklen Spiegelbilder der oben stehenden Tannen und Fichten aus der Tiefe empor- schauen, in deren herrliches Blau sie finstere Streifen werfen. Das Wasser des Proscansko
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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