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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 425 -
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425 Das Vermögen der Turopoljer besteht in ausgedehnten Wäldern nnd Wiesen, die ein reiches Erträgniß liefern. Die Verleihung des Adels stammt von König Bela IV., aus dem Jahre 1225 und wurde später, 1466, von König Mathias bestätigt. Zur Vertheidigung gegen die Türken erbauten die Turopoljer um die Mitte des XV. Jahrhunderts das befestigte Castell Lnkavec. Um 1470 nahmen sie darin zwölf Schützen des Herrn von Medvedgrad, Ivan Thuz von Lak auf, um sich der Türken leichter erwehren zu können. Von da an bis 1553 verblieb aber Lnkavec in fremden Händen, indem sich die Herren von Medvedgrad und deren arglistige Castellane Rechte herausnahmen und den Tnropoljern viel zu schaffen machten. Der Drnck wurde so uner- träglich, daß sich die Gemeinde endlich davon befreite. Darauf, 1560, versammelten sich 113 ihrer Würdenträger vor dem Agramer Domcapitel, wo sie ihre alte Brüderlich- keit erneuerten und ihre alten Rechte und Rechtsgepflogenheiten wieder feststellten. Sie stellten ein Statut auf, das ihnen im Jahre 1582 durch König Rudolf II. bestätigt wurde. König Ferdinand I. hatte ihnen bereits 1560 eine neue Schenkungsurkunde hin- sichtlich ihres Grundbesitzes ertheilt; diese dient ihnen auch gegenwärtig als Hauptbeweis ihrer adeligen Rechte und des gemeinsamen Besitzes. Mit dem Artikel XXIV des kroatischen Landtages von 1748 und endlich mit dem Gesetz vom 1. Mai 1895 wurde die Gemeinde vollständig geregelt. Die Turopoljer Angehörigen zählen zumeist zu dem alten Donationsadel, ihre Hauptbeschäftigung ist Ackerbau und Viehzucht. Es gibt aber auch anderweitige Adelige und Nichtadelige unter ihnen, die ent- weder in die Gemeinschaft aufgenommen wurden, oder sich durch Ankauf Grund- besitz erwarben. Bis zum Jahre 1848 hatte die Gemeinde auch ihre Leibeigenen (Kmet), namentlich in Lekenik. Die Turopoljer halten als alte croatifche Edelleute viel auf ihren Adel, und die Erinnerung an ihre Vorfahren und deren heldenmüthige Kämpfe in den verflossenen Jahrhunderten erhält sich lebhaft unter ihnen. Sie leben nach Art und Weise der Land- leute, sind aufrichtig und ehrlich. Die Alten sind äußerst couservativ, die jüngeren jedoch schon dem Geist der neuen Zeit zugänglich. Wie ihre alten Rechte, so haben die Turopoljer auch ihre alten Sitten und Gebräuche bewahrt. Die Leute sind groß und stark, von schönem Typus, die Frauen haben meist blonde Haare und blaue Augen. Sie tragen vornehmlich weiße, mit rother Stickerei verzierte Gewänder und rothe Korallen. Die Männer tragen mit Vorliebe Leibröcke aus buntem Leder, doch ohne Schöße, im Sommer Strohhüte aus gelbem uud grünem Stroh, die in den Dörfern der Hügel- laudschast geflochten werden. Die Häuser, oft stockhoch, sind aus Eichenholz gebaut und
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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