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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 442 -
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442 der höheren Bergzüge als Gebirgslöß abgelagert und bildet in der Gestalt niedriger, wohlbebauter Hügel von sanften runden Formen die Einfassung der Thalebene; ein anderer Theil ist von den Bächen bis in die Krapina und von dieser in die Save vertragen worden. Diese Ausräumung hat im Laufe der Zeit bedeutende Massen in Bewegung gesetzt, und auf diese Weise erhielt der ganze Zagorje umfassende Thalkessel seine heutige Gestalt. Da diese Abfuhr der zersetzten Gesteine verhältnißmäßig rasch erfolgt, so läßt die Gestalt der Gebirgszüge, welche die Umwallung bilden, ihren Einslnß deutlich erkennen. Vergleicht man die Ostflanke des Agramer Gebirges, von der sich zur Save ausgebreitete angeschwemmte Ausläufer hinabsenken, mit seiner Abdachung gegen Zagorje hin, so drängt sich ein scharfer Unterschied auf. Die gegen Zagorje gerichtete Seite fällt steil ab und der innere Rumpf des Gebirges tritt unvermittelter, wie abgeschnitten zu Tage- Auf die energische Denudation ist es zurückzuführen, daß steile Formen und nackte Felswände in den höheren Bezirken ziemlich häufig auftreten. Vergleichen wir die Vegetationsverhältnisse mit denen Südcroatiens, so läßt sich wohl ein starker Abfall erkennen. Die obenerwähnte starke Denudation des Bodens hat für den Ackerban den Übel- stand, daß die Entwickelung des Humus nicht sehr reich ist, und der magere Mergel und Kalkboden bis an die Oberfläche reicht. Nnr in harter Arbeit ringt der Bauer dem spröden Boden die bescheidene Ernte ab- Zagorje gehört zu den am dichtesten bevölkerten Theilen Croatiens') uud doch ist der Procentsatz der Auswanderer sehr gering. Steigt die Noth am höchsten, so ergreift der Zagorjaner den Wanderstab und sucht sich als Taglöhuer, Wiuzer oder Händler Ver- dienst in der Nachbarschaft. Besonders gerne betreibt er den Zwischenhandel mit Eiern und Geflügel. Seine Kleidung ist ebenso einfach wie seine Nahrung; grobes granes Linnen, von emsigen Frauenhänden gesponnen, und eine dunkle Stoffjacke bilden seine Tracht, bei der Feldarbeit jedoch trägt er bloß Hemd und Gace. Wie der Boden in zahllose Stücke zertheilt erscheint, so ist auch der Grundbesitz in kleine Lose ausgetheilt. Jede Familie bewirthschaftet für sich das kleine Gütchen, das häufig kaum den nothwendigsten Ertrag und Befriedigung der bescheidenen Bedürfnisse gewährt. Die Krankheiten des Weinstockes haben eine wichtige Erwerbsquelle vernichtet. Bei der starken Zertheilnng des Bodens bildeten die Weinberge durch ihr werthvolles Erträguiß die hauptsächliche Erwerbsquelle vieler Familien. Und da die kleinen Bauerngüter die hohen Kosten der Regenerirnng nicht aufbringen können, so wird noch manches Jahr ver- gehen, ehe der Schaden, der das Volk bis ins Mark getroffen, wieder gut gemacht ist. ') Es wohnen auf 1 Quadratkilometer stellenweise an 20V Bewohner.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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